Die Stühle sind eigentlich in Ordnung, obwohl sie schon einige Jahre alt sind, doch die Bezüge gefallen nicht mehr. Entweder ist das Muster veraltet oder der Stoff ist an einigen Stellen beschädigt. Doch das ist noch lange kein Grund, die Möbelstücke zu entsorgen. Wie wäre es mit: Aus alt mach neu! Es ist vielleicht einfach an der Zeit, für einen neuen Bezug des guten alten Holzstuhls zu sorgen. Diese Arbeit erledigt normalerweise der Polsterer, doch es ist möglich, einen Stuhl selbst neu zu beziehen und das Holz neu zu lackieren. Damit der alte Stuhl am Ende auch wirklich wie neu ist – hier eine kurze Anleitung.
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Tipp 1: Stühle selbst neu beziehen
Das Polster eines schönen alten Stuhles neu zu beziehen, ist zwar nicht schwer, aber irgendwie drauflos wurschteln geht dann doch recht schnell schief. Auf ein paar Details sollte man auf jeden Fall achten, das geht schon beim Stoff los.
Aus alt mach neu – nur Stoffe verwenden, die für Sitzpolster geeignet sind
Zum Stoffkauf sind die Maße der Bezüge notwendig. Diese setzen sich aus der Breite, der Länge und der Höhe zusammen. Polsterbezüge gibt es aus unterschiedlichen Materialien, wobei alle eine Gemeinsamkeit haben, sie sind sehr strapazierfähig. Was man also nicht tun sollte ist, einfach irgend welchen Stoff zu nehmen und ihn über das alte Polster zu spannen. Die meisten Stoffe sind für diesen Zweck zu dünn, zu rutschig, zu empfindlich, kurz: weniger gut geeignet.
Den Stuhl zum Beziehen vorbereiten
Der alte Bezug kann entweder entfernt werden oder bleiben. Die Entscheidung dazu liegt bei jedem selbst. Auf jeden Fall ist es nötig, das Polster mit einem Hammer aus dem Gestell zu entfernen. Die Heftklammern lassen sich mit einem Schraubenzieher lockern und danach mit einer Zange herausziehen. Verklebte Stoffkanten weichen auf, indem sie mit warmem Wasser behandelt werden. Der neue Bezug muss vor der Anwendung zugeschnitten werden. Eine einfache Methode ist, dazu, das bereits lose Polster mit der Sitzfläche auf den Stoff zu legen und etwas umzuschlagen beziehungsweise die Stelle kenntlich zu machen.
Aus alt mach neu – den Bezug spannen
Das fertig ausgeschnittene Teil hat eine „schöne“ rechte sowie eine linke Seite. Für den nächsten Arbeitsschritt liegt die rechte Seite auf der Arbeitsfläche, während das Polster die Mitte des Stoffs ausfüllt. Anschließend wird der Bezug über das Polster gespannt, jedoch noch nicht vollständig befestigt. Womöglich sind die Ecken durch diagonales Falten in Form zu bringen. Die Heftklammern werden erst nach dem Ausrichten der Oberfläche endgültig in das Polster geheftet. Überschüssiger Stoff ist einfach abzuschneiden, bevor das Polster wieder in das Gestell eingesetzt wird.
Tipp 2: Einen Stuhl bedrucken lassen
Der zweite Tipps eignet sich besonders für Liegestühle. Bei Liegestühlen hat man meist eine lange Stoffbahn, welche im Gestell aufgespannt ist und damit eine große Fläche. Solch eine Stoffbahn, die dann das ganze Gewicht tragen muss, verschleißt relativ schnell, sodass man sie am besten regelmäßig den Stoff erneuert. Und immer dieses Streifendesign?
Mit einfachen Mitteln ein neues Design gestalten
Liegestühle kann man am einfachsten unifarben beziehen. Da liegt es nahe, den Stoff mit Motiven zu bedrucken, um Individualität auszudrücken. Es gibt Shops, die sind auf diese Arbeit spezialisiert und bieten verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten an. So ist etwa das Logo eines Unternehmens auf einem Liegestuhl die ideale Werbung, doch die bedruckten Liegen finden auch im privaten Haushalt rege Verwendung.
Erinnerungen via Aufdruck festhalten
Ein Foto aus dem letzten Urlaub oder die Abbildung der Familie eigen sich prima als Motiv auf einem Liegestuhl. Der Kunde reicht eine Datei bei dem Anbieter ein und nach wenigen Tagen ist der Druck fertig. Die Liegestühle bestehen entweder aus Holz oder Aluminium, es gibt sie mit oder ohne Armlehne sowie als Einzel- oder Doppelliegestuhl.
Tipp 3: Aus alt mach neu: Den Holzstuhl neu streichen / lackieren
Ein ganz neuer oder neu bedruckter Stoff – ist bei einem alten Holzstuhl oft noch nicht alles, was zu tun ist, damit er wieder für viele weitere Jahre seine Dienste tun kann. Oft muss man dafür auch das Holzgestell genauer unter die Lupe nehmen. Sollte der Stuhl schon wacklig sein, hilft es oft, ihn neu zu verleimen und anschließen je nach Verleimungsart, gründlich durchtrocknen zu lassen. Ist das getan, kann man sich daran machen, das alte Holzgestell neu zu streichen / zu lackieren.
Aus alt mach neu – Holz und den Arbeitsplatz vorbereiten
Damit bei dieser handwerklichen Arbeit der Boden nicht verschmutzt, ist es hilfreich, die Arbeitsbereiche vorher abzudecken.
Einen Holzstuhl neu zu streichen setzt voraus, die alte Farbe oder den alten Lack zu entfernen. Dazu eignet sich die Verwendung einer Heißluftpistole besonders gut, denn damit sind sowohl der Sitz als auch die Lehne erreichbar. Für Lack und Farbe, die sich nicht löst, hilft das Bearbeiten mit einem Spachtel. Im nächsten Schritt ist das Abschleifen mit einer Maschine oder Schleifpapier erforderlich. Dabei entsteht viel Staub, der mit einem feuchten Tuch abwaschbar ist.
Ein Farbanstrich passend zum Einrichtungsstil
Zuerst wird die Grundierung auf Sitz und Lehne aufgetragen, dann folgt eine Zeit der Trocknung, die 24 Stunden dauert. Anschließend sind die beiden farbigen Anstriche an der Reihe, die ebenso 24 Stunden trocknen sollen. Danach werden die Stuhlbeine lackiert.
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