Immer mehr Menschen wird bewusst, dass sie etwas gegen die Verschwendung von Ressourcen und gegen die Umweltverschmutzung tun müssen. Die damit verbundene Klimaveränderung drängt nach Nachhaltigkeit in allen Bereichen des Lebens. Es gibt viele Menschen, die sich zurecht Sorgen über unsere Erde machen, doch nicht so genau wissen, was sie tun können, um nachhaltiger zu leben. Nachhaltigkeit beginnt im eigenen Umfeld. Nachhaltiges Wohnen in den eigenen vier Wänden ist ein Anfang, den jeder machen kann.
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Nachhaltiges Wohnen – nachhaltige Holzsorten für die Möbel
Wer sich mit neuen, nachhaltigen Möbeln einrichten möchte, kommt um das Material Holz kaum herum. Fast alle Möbel beinhalten in irgendeiner Weise Holz. Achten Sie darauf, dass es sich dabei um zertifiziertes Holz aus europäischer Forstwirtschaft handelt. Denn das Holz ist nur dann nachhaltig, wenn es tatsächlich nachwächst und keine langen Transportwege in Anspruch nimmt.
FSC-Siegel oder PEFC-Siegel
Achten Sie auf das FSC-Siegel (Forest Stewardship Council®). Dabei handelt es sich um ein internationales Zertifizierungssystem für eine nachhaltige Waldwirtschaft. Die Wälder werden verantwortungsvoll bewirtschaftet – das ist zumindest das Ziel. Nicht in allen Gebieten gelingt das. Dennoch ist es das umfassendste internationale Label, das sogar Greenpeace empfiehlt. Auch das PEFC-Siegel (Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes) zertifiziert eine nachhaltige Waldbewirtschaftung. Es handelt sich dabei um eine Art weltweiten „Wald-TÜV“.
Tropenhölzer vermeiden zugunsten heimischer Hölzer
Meiden Sie Tropenhölzer, wie zum Beispiel Teak oder Bangkirai. Denn dadurch unterstützen Sie das Abholzen der Regenwälder, die unwiederbringlich verloren sind. Hinzu kommen viel zu lange Transportwege und eine damit verbundene schlechte CO₂-Bilanz. Hinter den Bezeichnungen: Edelholz, Hartholz, Echtholz und Plantagenholz verstecken sich nicht immer, aber oft Tropenhölzer. Fragen Sie also nach, woher das Holz kommt. In der Regel sollte es aus Europa stammen. Heimische, Hölzer, die in Europa wachsen, sind z. B. Eiche, Buche, Ahorn oder Esche. Doch sie sollten zertifiziert sein.
Das Besondere an Bambus
Bambus gewinnt neben Holz immer mehr an Bedeutung bei der Herstellung von Möbeln und Wohnaccessoires. Denn Bambus ist hart, biegsam und weich. Es weist eine hohe Stabilität auf, quellt auch bei hoher Luftfeuchtigkeit nicht auf und hat eine lange Lebensdauer. Vielleicht ist Bambus ein Material der Zukunft für unsere Möbel. Denn Bambus wächst schnell und kann viel früher geerntet werden als Holz.
Nachhaltige Möbel für ein langes Leben
Früher kaufte man Möbel, die ein ganzes Leben halten sollten. Viele Jahrzehnte taten sie ihren Dienst. Entsprechend hochwertig waren sie verarbeitet. Heute werden sie immer noch verkauft: antike, liebevoll restaurierte Möbel. Heute leben wir in einer schnelllebigen Zeit. Das, was modern ist, wandelt sich und neue Einrichtungstrends sorgen dafür, dass die Möbel kurzlebig, minderwertig verarbeitet und unter unfairen Bedingungen hergestellt werden. Diese „Schnäppchen“ sind alles andere als ökologisch. Es sind Wegwerfartikel, die nicht recycelt werden können.
Auf eine angemessene Qualität und Langlebigkeit achten
Billige Möbel sind meist auch minderwertig, mit extrem schlechter CO₂-Bilanz. Sie sind manchmal sogar gesundheitsgefährdend durch die Behandlung von schädlichen Chemikalien. Geben Sie lieber mehr Geld aus und achten Sie auf eine gute Qualität, eine saubere Verarbeitung, umweltfreundliche Materialien (auch umweltfreundliche Lacke) und natürliche Materialien (hochwertiges Leder, Baumwollstoffe etc.). Erkundigen Sie sich nicht nur nach dem Holz, sondern auch nach der Herkunft der anderen Materialien, aus welchen die Möbel hergestellt wurden. Billigmöbel können nicht nachhaltig sein.
Klassisches Design der Möbel
Gehen Sie nicht jedem Wohntrend nach, den Billigmöbel haben eine miserable Ökobilanz, gehen viel zu schnell kaputt und sehen viel zu früh abgenutzt aus. Setzen Sie lieber auf Klassiker, die Ihnen auch in 10 Jahren noch gefallen, sich gut pflegen lassen und gut aussehen. Wer eine Liebe für einen bestimmten Stil entwickelt hat, kann darauf vertrauen, dass sie eine lange Zeit hält. Daher spricht alles dafür, die eigenen Möbel nach den persönlichen Vorlieben eines bestimmten Stils auszuwählen.
Alte Möbel restaurieren
Manchmal ist es sogar günstiger, einen Schreiner zu engagieren, als neu zu kaufen. Das gilt vor allem für alte Vollholzmöbel, die vielleicht nur einen Schliff und neuen Anstrich benötigen, wie etwa ein Küchentisch. Auch alte Stühle lassen sich unkompliziert selbst neu beziehen. So kann man einen Modetrend nachhaltig ausleben, indem man seine Stühle alle paar Jahre mit modernen Stoffen bezieht.
Pflegen Sie Ihre Möbel
Eine regelmäßige Politur-Pflege für Holzmöbel oder Lederpflege bei Sitzmöbel erhöht ihre Lebensdauer enorm. Außerdem sehen die Möbel viel schöner aus. Schöne Möbel wachsen einem ans Herz und sorgen dafür, dass man sich heimisch fühlt.
Secondhand recycelbare Möbel sind typisch für nachhaltiges Wohnen
Nachhaltiges Wohnen zeigt sich auch darin, wenn ein Möbelstück ausgedient hat. Die Materialien, aus welchen es besteht, sollten nahezu vollständig recycelbar sein. Eine weitere gute Idee ist, neben dem Kauf einer hervorragenden Qualität, ein Kauf von Secondhand-Möbeln. Auch das gehört zu Nachhaltigkeit, unabhängig davon, ob Sie selbst Secondhand-Möbel kaufen oder ein Möbelstück, das Sie nicht mehr benötigen, anderen Menschen günstig zur Verfügung stellen oder sogar verschenken. Secondhand-Möbel schonen den Geldbeutel und die Ressourcen auf unserer Erde.
Nachhaltiges Wohnen – Fazit
Nachhaltiges Wohnen umfasst natürlich noch mehr als das Einrichten mit nachhaltigen Möbeln. Viel gesprochen wird zum Beispiel über energiesparende Geräte, die ebenfalls zum Bereich des Wohnens gehören. Nachhaltigkeit betrifft alle Bereiche unseres Lebens, z. B. Nahrungsmittel, Kleidung, Körperpflege, Reinigungsmittel, Fortbewegung. Doch es lohnt sich, die Bereiche zu trennen und gesondert unter die Lupe zu nehmen. Nur so kommen wir auf Ideen, die auch mit einem kleineren Budget zu verwirklichen sind und nicht nur die Ressourcen unserer Erde schonen, sondern auch die CO₂-Bilanz möglichst niedrig halten.
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