Sie haben seit geraumer Zeit gesundheitliche Problemen und das Gefühl, dass diese in Zusammenhang mit Ihrer Wohnung stehen? Vielleicht, weil diese gesundheitlichen Probleme sich immer dann bessern, wenn Sie sich nicht in Ihrer Wohnung aufhalten? Dann könnte es durchaus möglich sein, dass Asbest, Schimmel, Weichmacher oder andere Schadstoffe in der Wohnung hinter Ihren gesundheitlichen Beschwerden stecken. Gerade, wenn Sie erst vor kurzem eine neue Wohnung bezogen oder renoviert haben, können Sie eine mögliche Schadstoffbelastung prüfen.
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Schadstoffe in der Wohnung – welche Symptome können auftreten?
Nicht immer sind Schadstoffe in der Wohnung so offensichtlich wie bei Schimmel. Bei einer erhöhten Schadstoffbelastung können eine Vielzahl von Symptomen auftreten. So ist es möglich, dass Sie andauernd gereizte Augen haben oder unter Atemwegsbeschwerden leiden. Möglich sind aber auch diffusere Symptome wie zum Beispiel ständige Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Probleme mit der Konzentration. Wer sich dauernd krank fühlt, der sollte zunächst einen Arzt seines Vertrauens aufsuchen, um organische Ursachen auszuschließen. Ist dies der Fall, kann man eine umweltmedizinische Beratungsstelle aufsuchen, um sich dort über eventuelle Schadstoffbelastungen aufklären zu lassen.
Wie weise ich Schadstoffe in der Wohnung nach?
Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie Sie den oder die Übeltäter identifizieren können.
1. Das Ausschlussverfahren
Sie haben einen möglichen Übeltäter in Verdacht? Vielleicht, weil die gesundheitlichen Probleme aufgetreten sind, als Sie ein neues Möbelstück im Wohnzimmer aufgestellt haben? Entfernen Sie das Möbelstück aus der Wohnung, wenn sich die Symptome besser, hat sich Ihr Verdacht bestätigt. Bei größeren Möbelstücken, die nicht aus der Wohnung entfernt werden können, empfiehlt es sich, den Raum zu meiden.
2. Tests durchführen lassen
Wer nicht genau weiß, ob Schimmel oder eher andere Schadstoffe in der Wohnung die gesundheitlichen Beschwerden auslösen, kann Tests durchführen (lassen). Allerdings müssen Sie bei dieser Methode schon ziemlich genau wissen, wonach Sie suchen wollen. Schimmel, Asbest, Weichmacher oder doch Feinstaub? Es gibt kein Test-Kit, was sämtliche Schadstoffe im Visier hat. Wenn Sie zum Beispiel befürchten, dass Asbest der Auslöser ist, können Sie einen Asbest Test kaufen. Ein unabhängiges Labor wird Ihre Testprobe dann auf Asbest untersuchen (zum Beispiel durch eine Staubprobe) und Ihnen im Anschluss den Messwert mitteilen. Natürlich so, dass Sie selbst einschätzen können, ob der Grenzwert überschritten wurde.
3. Einen Schadstoff-Experten beauftragen
Wer es sich einfacher machen möchte, der kann einen Schadstoff-Experten beauftragen. Nach einem ersten Gespräch können diese meist schon ganz gut einschätzen, wonach sie suchen müssen. Asbest zum Beispiel wurde gerne in den 70er Jahren verbaut. Wenn Ihre Wohnung zu diesem Zeitpunkt erbaut wurde, ist es nicht unwahrscheinlich, dass man auf Asbest stößt. Die Kosten für einen Schadstoff-Experten können schnell in die Tausende gehen. Daher ist es sinnvoll, sich von diversen Anbietern Kostenvoranschläge zu besorgen und die Preise miteinander zu vergleichen.
Welche Schadstoffe können in der Wohnung auftreten?
Es gibt eine Reihe von Schadstoffen, die in Ihrer Wohnung vorkommen können. Nicht immer müssen diese Schadstoffe chemischer Natur sein. So kann es sein, dass Sie gesundheitliche Beschwerden haben, weil Sie versteckten Schimmel in der Wohnung haben oder die Pollenbelastung hoch ist. Auch falsches Lüften kann zu Augenreizungen und Atemwegsbeschwerden führen. Oftmals stecken aber tatsächlich chemische Schadstoffe hinter Ihren gesundheitlichen Problemen. Möglich ist zum Beispiel, dass Sie auf Weichmacher reagieren. Weichmacher sind immer dort, wo Kunststoff ist. Wenn Sie einen Kunststoff-Boden verlegt haben, werden Weichmacher freigesetzt, auf die Sie reagieren können.
Quellen:
- Text: Stoffe, die in Innenräumen schaden können
- Bilder: © Foto von Deposito / Foto von Deposito