Egal um welches Zimmer es sich handelt: Fliesen gibt es in Hülle und Fülle. Große Unterschiede gibt es beispielsweise in der Optik und im Material – vom Design ganz zu schweigen. Wer seine Wohnräume neu fliesen möchte, sollte sich vorher also genau Gedanken darüber machen, was er wirklich will. Denn anders als Bekleidung oder vielleicht sogar kleine Möbel kann man Fliesen nicht mal ebenso einpacken und wieder zurücksenden. Einmal ausgelegt ist es eine Entscheidung für Jahre, ja sogar für Jahrzehnte. Und dann stellen sich natürlich auch praktische Fragen wie: Erst den Boden oder erst die Wand fliesen?
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Die passenden Fliesen: Eine langfristige Entscheidung
Irgendwann ist es so weit; ein Umzug steht an, die Wohnung soll vollständig kernsaniert werden oder es winkt sogar ein Hausbau. Wenn die Fliesenleger anrücken, sollte also klar sein, ob Naturstein oder Ton, ob farbenfroh oder minimalistisch-karg. Am besten, man lässt sich von einem Fachbetrieb umfassend beraten. Danach darf es dann heißen: „Bis dass der Auszug uns scheidet“. Spätestens dann stellt sich die Frage nach den passenden Fliesen. Diese ist nicht immer einfach zu beantworten, denn die Auswahl ist schier grenzenlos. Auch gibt es praktisch keine Zimmer, in denen Fliesen per se ungeeignet sind. Selbst Schlafzimmer können gefliest sein. An den Wänden von Küche und Bad sind sie fast schon selbstverständlich.
Erst Boden oder Wand fliesen?
Wenn Sie einen Fliesenleger engagieren, weiß dieser mit Sicherheit, ob er zuerst die den Boden oder die Wand zu fliesen hat. Für den Fall, dass nicht: Von oben nach unten. Praktischerweise sollte man immer zuerst die Wand fliesen und dann den Boden fliesen. Das ist nicht so sehr eine optische Frage, sondern eben eine praktische, wie man sich unnötig Arbeit erspart. Es kleckert halt beim Fliesen legen und wenn auf dem Boden die Fliesen schon liegen, kleckert man sie gleich wieder voll. Außerdem ist es so leichter, jede oder jede zweite, dritte etc. Fuge von Wand und Boden durchgängig zu verlegen.
Kacheln sind keine Fliesen
Was Fliesen für Boden und Wand betrifft, hat es sich übrigens eingebürgert, Fußbodenbelag als „Fliesen“, die Wandverkleidung von Bad und Küche hingegen als „Kacheln“ zu betiteln. Offiziell ist die letztgenannte Bezeichnung falsch. Vielmehr handelt es sich auch dabei um Fliesen. Kacheln kommen der Definition nach nur im Ofenbau vor und fungieren zum Beispiel als Außenverkleidung von Kaminen. Zurück zu den eigentlichen Fliesen: Es gibt sie in sehr vielen verschiedenen Materialien. Die Auswahl ist vor allem eine Frage des Geschmacks: Natursteine bringen einen natürlichen, mitunter sogar etwas verspielten Charme. Zementfließen wirken puristisch, schlicht und führen zu dem mittlerweile sehr angesagten Industrie-Design. Doch das waren noch längst nicht alle Materialien, aus denen Fliesen gemacht werden. Häufig sind dies zum Beispiel:
- Ton
- Quarz
- Glas
- Feldspat
- Keramik
- Kaolin
- Schiefer
- Marmor
- Sandstein
- Granit
- Terrakotta
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Die Gretchenfrage beim Boden: Fliesen oder doch Laminat?
Sag mir, wie hältst Du es mit dem Bodenbelag? Die Gretchenfrage unter den Häuslebauern kennt keine endgültige Antwort. Beide Bodenbeläge haben sich seit Jahrzehnten bewährt. Ein Blick auf das Budget kann zur Entscheidungsfindung beitragen, denn Fliesen sind definitiv kostenintensiver als Laminat. Auch lässt sich Letzterer sogar durch einen einigermaßen begabten Heimwerker verlegen. Der Besitzer darf sich auf ca. zehn Jahre freuen, denn so lange beträgt die durchschnittliche Lebensdauer von Laminatböden.
Mindestens 50, bei guter Pflege sogar 80 Jahre sind es bei Fliesen. Damit sieht die Kostenfrage schon wieder etwas anders aus, denn ein Fliesenwechsel ist in aller Regel nicht notwendig. Zu beachten ist außerdem die Optik: Fliesen und Laminat imitieren häufig einen anderen Bodenbelag. Das beste Beispiel sind die oben genannten Holzfliesen, die in Wirklichkeit gar nicht aus Holz sind. Fliesen sehen meistens detailgetreuer und authentischer aus. Die Frage sollte also ebenso sorgfältig durchdacht werden wie die nach den eigentlichen Fliesen. Immerhin geht man mit ihnen eine langfristige Bindung ein.
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