Laminat verlegen

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Von Handwerker Profi Tom

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Laminat Paneele korrekt einklicken
Laminat verlegen: Paneele einklicken

Es gibt viele Gründe, warum Laminat als Bodenbelag immer beliebter wird. Es ist strapazierfähig und pflegeleicht, zudem bietet der Markt eine große Vielfalt, sodass für jeden Bedarf das Passende dabei ist. Heutzutage machen moderne Klicksysteme das Verlegen von Laminat leicht. Man muss also kein Profi sein, um sich dieser Herausforderung zu stellen. Bevor es richtig losgeht, gibt es allerdings einiges zu beachten.

Laminat Klicksystem

Normalerweise wird Laminat schwimmend verlegt. Es wird weder geklebt, genagelt oder auf eine alternative Art und Weise auf dem Unterboden befestigt. Statt dessen werden die einzelnen Paneele ineinander geklickt, sodass die Übergänge zwischen den Paneelen im Idealfall nicht mehr zu sehen sind.

Klicksystem meint, dass jedes Paneel jeweils auf einer Längs- und einer Kopfseite mit einer Nut (Ausparung) versehen ist und auf den entsprechend gegenüberliegenden Seiten mit einer Feder (in die Nut passender Keil). Nut und Feder sind so gearbeitet, dass Sie eine Paneele schräg halten müssen, im sie in die schon am Boden liegende einklicken zu können.

Das hat den Vorteil, dass parallel zueinander liegende Paneele nicht wieder auseinander rutschen. Für das Verlegen selbst ein großer Vorteil, denn so geht die Arbeit schnell von der Hand.

Die Möglichkeit, die Paneele auf dem Untergrund zu leimen, besteht auch und ist auch durchaus usus. Der Vorteil ist eine höhere Stabilität. Diese Methode ist aber um einiges aufwändiger und hat den Nachteil, dass Sie den verlegten Laminat Boden als Ganzen nicht wirklich wieder verwenden werden können. Auch Nachbesserungen sind bei verleimtem Laminat um einiges aufwändiger.

Paneele und Boden vorbereiten

Paneele überprüfen:
Um die Gewährleistungs- und Garantieansprüche des Laminat-Herstellers zu erhalten, sollten Sie die Anleitung des Paneele Lieferanten genau lesen und befolgen. Zudem sollten Sie bevor es losgeht, alle Paneele auf Mängel überprüfen. Denn die Paneele dürfen noch nicht zugeschnitten sein, sollten Sie eventuelle Reklamationsansprüche geltend machen wollen.

Eignungscheck:
Es ist zu beachten, dass nicht alle Laminat-Böden für Nassräume geeignet sind. Überprüfen Sie das ggf. vorab. Wobei Laminatböden zum Beispiel für das Bad oder eine Dusche eh nicht die erste Wahl darstellen.

Temperatur und Feuchtigkeit:
Das optimale Raumklima für den Einbau und die lange Werterhaltung liegt bei etwa 20°C sowie einer Luftfeuchtigkeit von 50-70%. Der Unterboden muss eben sein, zudem trocken, absolut sauber und natürlich tragfähig. Erfolgt die Verlegung auf einem Untergrund wie Beton, Zementestrich oder Steinfliesen, so nehmen Sie vorab am besten eine Feuchtigkeitsmessung vor. Gegebenenfalls sollte der Untergrund erst vollständig durch getrocknet werden.

Boden vorbereiten:
Der Boden muss eben sein, denn auf einem unebenen Untergrund würde Ihr Laminatboden sehr schnell Schaden nehmen, Löcher und Risse wären auf Dauer unvermeidlich, insbesondere an viel betretenen Stellen. Verwenden Sie eine Richtlatte, um den Boden auf Ebenheit zu überprüfen, das bloße Augen kann einen leicht trügen. Unebenheiten gleichen Sie mit Spachtelmasse (Fließspachtel) aus.

Für den Fall, dass Sie das Laminat auf einem Mineral haltigen Untergrund wie Beton oder Estrich verlegen, empfiehlt es sich, bevor Sie sich um die Paneele selbst kümmern, eine sogenannte Dampfsperre zu verlegen. Dies dient vor allem dem Schutz vor Feuchtigkeit, setzt aber dennoch einen vollständig durchgetrockneten Untergrund voraus. Als Dampfsperre eignet sich eine wasserundurchlässige Folie. Sie wird unter dem Titel Dampfsperre auch im Handel angeboten.

Für eine angenehme Trittschalldämmung können Sie sorgen, indem Sie – auf die Dampfsperren Folie – eine Lage aus Kork oder Filz auslegen.  Sollten Sie auf die Idee kommen, den alten Teppichboden als Trittschalldämmung zu verwenden, würden wir Ihnen davon eher abraten. Das hat mehrere Gründe:

  • Teppichboden mit PVC Beschichtung ist Luft undurchlässig und neigt mit einer Laminat-Decke drüber zum Schimmeln.
  • Ein alter, insbesondere schon unebener Teppich stellt keinen ebenen Untergrund für das Laminat dar, sodass die Gefahr wächst, dass die eine oder andere Paneele durchhängt und früher oder später in die Brüche geht.
  • Ein nicht fest verklebter Teppich neigt – nicht nur unter dem Laminat – zum Wandern in Richtung einer Wand. Dann haben Sie wirklich Ärger, denn das Laminat rutscht mit und bricht.
  • Die Höhe des Bodens unter den Türen kann ein Problem werden bzw. wird es in der Regel auch. Dies ließe sich allerdings lösen, indem Sie die Türzarge höher setzen.

Planen und Paneele zuschneiden:
Wenn Sie flüssig von der Hand weg arbeiten wollen, messen Sie vorab den Boden genau aus und machen Sie sich vorher einen Plan, wie Sie die einzelnen Paneele platzieren wollen. Dann können Sie auch gleich die – kürzeren – Paneel-Stücke für die Ränder richtig zuschneiden, sodass Sie beim Verlegen selbst gleich alles beisammen haben.

Perfekt wird Ihnen das vielleicht nicht gelingen, insbesondere für knifflige Stellen wie Heizungsrohre oder schiefe Ecken. Aber wenn Sie schon mal einen Vorrat an Randstücken haben, metert es sich ganz anders.

Das Laminat verlegen

Die Laminat Paneele sind sortiert und zugeschnitten und alles ist vorbereitet – dann ist es soweit:

Beginnen Sie in einer (vorzugsweise in der linken) Ecke und zwar am besten (schönsten) so, dass die langen Seiten der Paneele parallel zum Fenster bzw. der Hauptlichtquelle zu liegen kommen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr verlegtes Laminat am Ende „wie aus einem Guss“ wirkt.

Bevor Sie das erste Paneel auslegen, platzieren Sie die Distanzkeile aus Kunststoff direkt an der Wand. Diese sorgen für den richtigen Abstand des Laminats zur Wand, sprich: Damit sichern Sie die unbedingt nötige Dehnungsfuge des Laminats zur Wand. Alternativ können Sie die Distanzkeile schon an allen angrenzenden Wänden anbringen, denn das Laminat braucht in jedem Fall eine komplett umlaufende Dehnungsfuge.

  • Das erste Paneel legen Sie mit der Feder zur Wand.
  • Das zweite Paneel klicken Sie – ebenfalls an der Wand – an der Kopfseite in das erste ein. Und so weiter bis zum Ende der ersten Reihe.
  • Die zweite Reihe versetzen sie ein kleines Stück, damit die Kopfseiten der Paneele nicht direkt aneinander liegen und klicken die Feder in die Nut-Seite der ersten Reihe ein.
  • Schlagklotz ansetzen: Um die Nut-Feder Verbindung fest zu schließen, setzen Sie jetzt den Schlagklotz an und klopfen die Paneele vorsichtig mit einem Hammer fest.

Material, Werkzeug und Zubehör

Laminat verlegen - festklopfen
Die Paneele festklopfen, sodass keine Fugen zwischen den Paneelen bleiben

Die Vielzahl an Anbietern für Fußbodenlösungen macht es den Verbrauchern nicht leicht, die richtige Wahl zu treffen. Eine bewährte Marke für hochwertigen Laminat ist BERRY ALLOC.

Welche Materialien werden für die Montage benötigt?

Checkliste Zubehör

  • Passende Sockelleisten
  • Leistenklipse
  • Passende Schrauben und Dübel
  • Trittschalldämmung
  • PE-Folie

Checkliste Werkzeug

  • Distanzkeile als Abstandhalter zur Wand bei der schwimmenden Verlegung
  • Zollstock, Winkel und Stift
  • Stich- oder Elektrosäge, um einzelne Paneele wunschgemäß zu zuschneiden
  • Hammer und Schlagklotz, um die einzelne Elemente zu verriegeln
  • Schraubendreher zur Arretierung des Kopfstoßes
  • Bohrmaschine zum Anbringen der Klipphalterungen
  • Bei Bedarf Verlegekeile für die Rückwärtsverlegung

Die richtige Laminatpflege

Bei guter Reinigung und Pflege bleibt das Laminat lange Zeit intakt und behält seinen Glanz. Wahrscheinlich liegt jedoch direkt nach dem Verlegen noch eine Menge Staub und Schmutz auf dem Laminat.

Um die Oberfläche zu säubern, reicht ein Besen oder ein Staubsauger aus. Im Anschluss ist eine Extrapflege zu empfehlen, die mittels spezieller und schonender Reinigungsmittel erfolgen sollte.

Achtung: Selbst wenn Ihr Laminat aussehen sollte wie Parkettboden, können Sie es natürlich nicht abschleifen. Abgenutztes Laminat muss ausgewechselt werden.

Weitere Pflegetipps für den Laminatboden

  • Trittspuren lassen sich problemlos mit einem leicht befeuchteten Tuch beseitigen
  • Hartnäckige Verschmutzungen sind mit speziellen Laminatreinigern zu behandeln
  • Um Kratzern im Laminatboden vorzubeugen, können Sie Stuhlrollen aus Gummi sowie Filzgleiter für die Möbelfüße verwenden.
  • Schmutzvermeidung gehört ebenfalls zur Laminatpflege. Daher ist es unbedingt zu empfehlen, in schmutzintensiven Bereichen Schmutzfangmatten auszulegen.

Bildquellen:

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