Seinen Kompost richtig anlegen ist keine große Kunst, aber ein wenig Wissen schadet natürlich nicht. Wenn Sie Pflanzenreste und rohe Küchenabfälle auf den Kompost geben, werden Sie mit frischer Erde und Dünger belohnt. Das Beste daran – es ist vollkommen gratis. Aber der ganze Aufwand macht vor allem dann Sinn, wenn Sie die selbst gewonnene Erde dann auch im Garten einsetzen können.
Pflanzen brauchen Erde und Dünger
Sie haben einen großen Garten, den Sie liebevoll pflegen? Eine Dachterrasse, einen Balkon oder einen kleinen Vorgarten? Wo immer Sie auch ihre Leidenschaft, das Gärtnern, ausüben, Ihre Blumen, Obst- und Gemüsesorten sowie Ihre Kräuter brauchen Licht, Wasser, eine gute Erde und müssen für ein gesundes Wachstum sowie eine ertragreiche Ernte regelmäßig gedüngt werden.
Wundermittel Kompost
Nicht nur Hobbygärtner, sondern auch Experten, vor allem Selbstversorger, schwören auf selbst hergestellten Kompost, um damit die Pflanzen zu düngen. So bleiben die Pflanzen gesund und sind besonders wuchsfreudig. Haben Sie sich schon einmal gefragt, warum der Kompost auch als das schwarze Gold im Garten bezeichnet wird und warum bei allen Ratgeberartikeln und Pflanzhinweisen das Wort Kompost vorkommt? Die Antwort ist ganz einfach: Der Kompost führt Ihren Pflanzen wichtige Nährstoffe und organische Substanzen zu.
Den Kompost richtig anlegen ist auch Umweltschutz
Der Kompost bietet eine gute Recyclingsmöglichkeit für organische Abfälle und Sie müssen keinen Kunstdünger mehr kaufen. Je bewusster und gesünder Sie sich ernähren, desto höher ist der Anteil an kompostierbaren Abfällen. Ihr Hausmüll verringert sich und wenn Sie auch noch eine korrekte Mülltrennung betreiben, leisten Sie einen wertvollen und wichtigen Beitrag zum Umweltschutz. Mit Ihren Naturabfällen erzeugen Sie Ihren eigenen Kompost und haben einen wertigen Naturdünger für Ihre Pflanzen.
Den Kompost richtig anlegen beginnt natürlich mit dem Wissen, was auf den Komposthaufen gehört und was nicht. Hier eine kleine Übersicht:
Das darf kompostiert werden
- Gemüsereste
- Obstreste
- Kaffeesatz
- Eierschalen
- Rasenschnittabfälle
- Laub
- Schnittgut von Hecken, Stauden und Sträuchern
- verblühte Schnittblumen
Für das Kompostieren nur bedingt geeignet
- Schalen von Zitrusfrüchten, weil sie schwer verrotten
- Asche nur in sehr kleinen Mengen und aus naturbelassenem Holz, weil teilweise Schwermetalle enthalten sind
Das darf nicht kompostiert werden
- Metall
- Kunststoff
- Glas
- Steine
- Fleischabfälle
- Wurstreste
- Milchprodukte
- kranke Pflanzenteile
- Speiseöl
- Windeln
- nicht kompostierbares Katzenstreu
Kompost richtig anlegen – Schritt für Schritt
Ist das Kompostieren schwierig? Nein, in fünf Schritten können Sie den Kompost richtig anlegen so dass Sie die Erde auch nutzen können.
Schritt 1: Zerkleinern
Zerkleinern Sie die Eierschalen und das Schnittgut
Schritt 2: Einfüllen
Wichtig ist der ausgewogene Mix. Achten Sie darauf, dass Sie grünes, trockenes, weiches und holziges Material in etwa gleichen Mengen verwenden. Natürlich nicht mit der Goldwaage. Eine ungefähre Orientierung reicht in der Regel aus.
Schritt 3: Aktivieren
Wenn Sie Kompostbeschleuniger verwenden, geht die Zersetzung viel schneller.
Schritt 4: Durchmischen
Zum ersten Mal sollten Sie nach vier Wochen das Material durchmischen.
Schritt 5: Ausbringen
Bringen Sie Ihren Kompost auf die Pflanzbeete oder befüllen Sie Ihre Pflanzkübel und Balkonkistchen damit.
Der ideale Standort Ihres Komposthaufens
Gut ist ein halbschattiger Bereich im Garten. Wählen Sie den Standort so, dass die Sonne den Komposthaufen aufwärmen kann und somit das Bodenleben angeregt wird. Es ist aber auch Schatten erforderlich, weil sonst der Komposthaufen austrocknet. Die Bakterien brauchen Feuchtigkeit, damit sie einen guten Job erledigen können.
Praktisch ist es, wenn Sie den Standort so wählen, dass Sie ihn von Ihrer Küche aus leicht erreichen können. Dann brauchen Sie mit Ihren Küchenabfällen nicht durch den ganzen Garten zu laufen.
Unterschiedliche Kompostsilos
Ein Kompostbehälter ist gar nicht zwingend erforderlich. Es reicht vollkommen aus, den Komposthaufen kegelförmig aufzuschütten. Wenn Sie aber eine Holzeinfassung errichten, hat das den Vorteil, dass Sie höher schichten können.
Schnellkomposter aus Kunststoff
Haben Sie einen kleinen Garten, dann ist ein Schnellkomposter aus Kunststoff ideal für Sie. Die Kunststoffschnellkomposter ermöglichen eine höhere Wärmeentwicklung und dadurch eine viel schnellere Zersetzung.
Praktische Rollkomposter
Rollkomposter sind besonders praktisch, weil sie sich im Garten überall hinbewegen lassen, wo Sie gerade einen Grünschnittabfall haben. Da deine ständige Umwälzung stattfindet, entfällt für Sie das Umschichten.
Fast wie Zauberei
Der Kompost ist eine gute Sache und gelingt fast wie durch Zauberei. Sie geben oben organische Abfälle rein und unten kommt nährstoffreicher Kompost heraus. Verantwortlich dafür sind Tiere, wie zum Beispiel Käfer, Würmer und Asseln, die zunächst die groben Stückchen zerkleinern. Dann beginnen Millionen von Pilzen und Bakterien zu arbeiten. Zuerst bauen sie Eiweiße und Zucker ab. Es entstehen hohe Temperaturen von rund 70 Grad Celsius und diese Temperaturen helfen, dass viele Schaderreger absterben. Nach ein bis zwei Wochen sinken die Temperaturen wieder und die abgestorbenen Mikroorganismen zerfallen. Nach weiteren drei Wochen kühlt alles weitere auch wieder ab.
Der Kompost sollte nicht zu lange reifen
Damit der Kompost schnell reift, können Sie ihn alle zwei bis drei Wochen umschichten. Das müssen Sie zwar nicht, aber Sie kommen so schneller zum Erfolg. Was Sie hingegen schon tun sollten, ist den Kompost mindestens zweimal jährlich umschichten, damit er nicht fault. Achten Sie darauf, den Kompost nicht zu lange zu lagern, sonst kommt es zu Nährstoffverlusten.
Die Vorteile des Kompostierens im Überblick
- nährstoffreicher Dünger
- Kompost verbessert bei Sandböden die Wasserspeicherfähigkeit
- als Mulch aufgebracht, bewahrt der Kompost den Boden vor starken Temperaturschwankungen
- schützt den Boden vor Austrocknung
- verringert die Unkrautbildung
- würde jeder kompostieren, müsste vierzig bis fünfzig Prozent weniger Müll verbrannt oder deponiert werden
Was Sie noch wissen sollten
- Um feste und grobe Bestandteile zu filtern, werfen Sie den fertigen Kompost durch ein Kompostsieb.
- Da der Kompost erst nach zwei bis drei Jahren vollständig ausgereift ist, ist es optimal, wenn Sie ihn je nach Reife in verschiedene Bereiche – frisch, halbreif und reif trennen.
- Legen Sie am Boden ein Mäusegitter aus, um die Nagetiere fernzuhalten.
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