Den Ahornbaum gibt es weltweit in über 200 verschiedenen Arten. Das Holz dieser Arten ist sich nicht sehr ähnlich. Unser normaler Spitzahorn oder der bei uns heimische Bergahorn liefern ein sehr schönes helles Holz.
Der bei uns seltenere Bergahorn kann rund 30 Meter hoch werden und ein Alter von 500 Jahren erreichen. Der überall zu findende Spitzahorn belässt es bei einem Alter von bis zu 200 Jahren und einer Höhe von 20-25 Metern.
Der Bergahorn sowie der Spitzahorn liefern uns beide ein schönes helles, fast weißes Holz mit einer dezenten Maserung, dessen Splint vom Kernholz praktisch nicht zu unterscheiden ist.
Eigenschaften des Ahorn
Das Holz des Ahorn ist mitteldicht und sehr gleichmäßig fest. Ahornholz ist mittelhart und kann wechselwüchsig sein. D.h. die Holzfasern laufen mal in die eine und dann in die entgegengesetzte Richtung.
Das Holz lässt sich gut trocknen und verwirft sich nicht allzu sehr. Da der Ahorn viel Zucker enthält (und das nicht nur der Zuckerahorn), müssen die Bohlen sofort nach dem Aufsägen senkrecht stehend gelagert werden. Dann kann der Saft ausfließen.
Ansonsten gibt es sehr hässliche, gelbe nach Urin aussehende Flecke, die auch das ganze Holzstück durchfärben und es weitgehend unbrauchbar machen. Eine Notlösung wäre höchstens Überbeizen des Zuckerflecks. Aber das passt halt nicht zu jedem Vorhaben.
Es gibt viele schöne besondere Wuchsmuster beim Ahorn die besonders begehrt sind. Bei unseren heimischen Ahorn ist es die Riegelform die gerne im Instrumentenbau genommen wird. Bei dem amerikanischen Ahorn kommt noch der sogenannte Vogelaugenahorn vor. Eine ziemmlich kostspielige Wuchsform des Holzes.
In Europa wird überwiegend Berg- und Spitzahorn verwendet, dessen Holz im Laufe der Zeit eine elegante gelbbraune Farbe annimmt. Unter Sonneneinstrahlung kann dies sehr schnell geschehen – ca in 2-3 Monaten.
Ahorn hat eine spezifische Dichte von ca 590kg/qm im getrockneten Zustand.
Ahorn kann auch innerhalb eines Stammes von recht unterschiedlicher Härte sein. So sind mir schon Bohlen untergekommen, die am unteren Ende fester als Buche waren und gegen Stammmitte erst die normale Ahornhärte hatten.
Ahorn bearbeiten
- Ahorn lässt sich aufgrund der Wechselwüchsigkeit nur schlecht hobeln. Irgendwo wird es immer ärgerliche Ausrisse geben. Deshalb muss man, wenn man ein Möbelstück aus Ahornholz fertigen will, mehr Verschnitt als bei anderen Hölzern einplanen.
- Ahorn lässt sich gut feinschleifen, neigt aber manchmal wie Buche zum brandig werden. Vor allem wenn Kantenschleifer oder Bandschleifer zum Einsatz kommen. Auch maschinelle Schleifspuren wie sie z.B. Schwingschleifer hinterlassen beim Ahorn mitunter Spuren, grade bei liegenden Jahresringen, die dann nur schwer zu entfernen sind.
- Weil Ahornholz schön gleichmäßig fest ist, läss es sich gut schnitzen und verdrechseln.
- Beim Verschrauben von Ahorn Werkstücken sollte vorgebohrt werden. Nageln geht auch mal so.
- Ahorn lässt sich gut verleimen.
- Es gibt wohl kaum ein anderes Holz das sich wie Ahorn durch Beize in jede Farbrichtung die erwünscht ist, färben lässt. Auch ölen lässt Ahorn sich gut.
Ahorn kaufen
Neben vielen Holzwerkstoffen aus Ahorn sowie Messerfunieren gibt es Ahorn auch beim gut sortierten Holzfachhandel als sägerauhe Bohlen in den üblichen Zollmaßen zu erwerben.
Der ungefähre Preis für Ahorn liegt z.Zt.(1/2014) bei 1400€/qm.
Leider ist Ahorn selten so astfrei wie z.B. Buche oder Eiche. Weswegen Sie die Bohlen auch gut prüfen sollten ob Sie mit den vorhandenen Fehlstellen leben können.
Manchmal sind es dann aber grade diese mehr verasteten Bohlen, die die lebhaftere Maserung haben.
Wie bei anderen Hölzern auch wird eine spannende Maserung beim Ahorn oft mit einem höheren Arbeitsaufwand erkauft.
Bildquellen Ahorn / Bergahorn
Ahorn liefert ein schönes helles Holz. @ Wikipedia