Aus alt mach neu – Ideen für Polsterstoffe

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Von Karin Born

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Aus alt mach neu - Antike Möbel aus Leder sind immer jung.
Aus alt mach neu – Antike Möbel aus Leder sind immer jung.

Zeigen die Bezüge Ihrer Polstermöbel oder Stühle Abnutzungserscheinungen? Oder haben Sie einfach Lust auf eine andere Optik und Farben, ohne eine neue Polstergarnitur oder neue Stühle kaufen zu wollen? Aus alt mach neu – ist ein gängiges Motto beim DIY und es ist gar nicht so schwer, Stühle oder Polstermöbel neu zu beziehen. Allerdings sollten Sie sich bei der Auswahl Ihrer Polsterstoffe gut darüber informieren, welche Polsterstoffe für Sie infrage kommen.

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Aus alt mach neu – welche Ideen für Polsterstoffe gibt es?

Es gibt sehr beliebte Polsterstoffe, wie z. B. Leder, Kunstleder und strapazierfähige Misch- bzw. Kunstfasern. Auch Leinen, Velours und Baumwolle werden gerne für das Beziehen von Polstern verwendet. Bevor Sie sich also in ein schönes Muster oder in eine schöne Farbe verlieben, überlegen Sie, welcher Polsterstoff sich am besten für Ihre Bedürfnisse eignet. Falls kleine Kinder oder Fellnasen in Ihren Haushalt leben, brauchen Sie einen pflegeleichten und strapazierfähigen Stoff. Wird auf Ihrer Couch gerne gegessen und getrunken? Auch dann sollte sich der Polsterstoff gut reinigen lassen.

Es gibt kaum etwas flauschigeres als Velours oder Flockvelours, den man auch als Samt bezeichnet.
Es gibt kaum etwas flauschigeres als Velours oder Flockvelours, den man auch als Samt bezeichnet.

Aus alt mach neu – Leder ist beliebt, aber nicht immer eine gute Idee

Leder ist ein sehr beliebter Bezugsstoff für Möbel. Es wirkt zeitlos und gilt als strapazierfähig. Strapazierfähig allerdings ist nicht jedes Leder. Insofern ist es wichtig, genaue Infos einzuholen, bevor man sich für einen Lederbezug entscheidet.

Leder braucht regelmäßige Pflege

Raues Leder tendiert dazu, Flüssigkeiten aufzusaugen, die dann Flecken hinterlassen. Daher ist glattes Leder sehr viel leichter zu reinigen. Allerdings sollte das zeitnah geschehen, v. a., wenn es sich um helles Leder handelt. Ledergarnituren sind für Haushalte mit Hunden gut geeignet, da sie keinen Tiergeruch annehmen und sich keine Tierhaare festhängen, im Gegensatz zu Stoffen. Allerdings brauchen auch Ledergarnituren Pflege, damit sie lange gut aussehen und gut abwischbar bleiben. Achten Sie auf die Gebrauchsanweisung der Leder-Pflegemittel.

Empfindliches Leder

Leder nimmt die Körperwärme gut auf, wenn man länger darin sitzt. Wer seinen Ledersessel allerdings in einen Raum stellt, der wenig geheizt wird, wird schnell feststellen, dass auch das Leder die kühle Umgebungstemperatur annimmt und Körperwärme entzieht. Leder braucht eine gewisse Zeit, um sich wieder (mit der Umgebung) zu erwärmen. Es gibt sehr feines und empfindliches Leder für Polstermöbel. Das eignet sich nicht für Tierhaushalte und ist auch nicht strapazierfähig. Da feines Leder recht teuer ist, braucht man auch gar nicht erst zu kalkulieren, dem Möbelstück im Zweifelsfall einen neuen Lederbezug zu spendieren.

Kunstleder ist strapazierfähig

Aus alt mach neu – welche Ideen gibt es bei Polstermöbeln für künstliches Leder? Nun, vermutlich ist Kunstleder das strapazierfähigste Material. Denn es ist noch weniger anfällig für Flecken als Echtleder und noch leichter zu reinigen. Kunstleder wird aus künstlichen Stoffen (PVC) hergestellt, was manchen die Nase rümpfen lässt, wenn es um „aus alten mach neue Möbel“ geht. Doch in der Herstellung von Kunstleder wurden große Fortschritte erzielt. Heutzutage ist es von Echtleder kaum mehr zu unterscheiden. Es sieht aus wie echtes Leder und riecht wie echtes Leder. Für einen Möbelbezug ist Kunstleder sehr gut geeignet, wenn im Haushalt Kinder und Tiere leben. Ein weiterer großer Vorteil von Kunstleder besteht darin, dass es in der Anschaffung meistens deutlich günstiger ist, als echtes Leder. Allerdings ist es nicht so atmungsaktiv wie echtes Leder. Für Menschen mit empfindlicher Haut ist Kunstleder daher eher weniger geeignet.

Aus alt mach neu Ideen – mit der Naturfaser Baumwolle

Baumwolle wird aus Baumwollpflanzen gewonnen. Jeder kennt vermutlich die weißen Fasern der Pflanze, die dann sichtbar werden, wenn die Baumwollfrüchte aufgeplatzt sind. Diese weißen Fasern schützen die Samen und versorgen sie mit Wasser. Denn sie können sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Diesen und weitere Vorteile haben auch Polsterstoffe aus Baumwolle:

  • Das Aufnehmen von Feuchtigkeit, ohne sich feucht oder nass anzufühlen.
  • Gerüche werden kaum aufgenommen.
  • Die Naturfaser ist sehr gut für Menschen mit empfindlicher Haut geeignet, da sie sich auf der Haut angenehm anfühlt.

Achten Sie beim Kauf darauf, dass sich beim Scheuern der Baumwolle keine Knötchen bilden, das sogenannte Pillingverhalten. Auch sollte der Stoff Farb- und Lichtecht sein.

Naturfaser Leinen

Leinen wird ebenfalls aus einer Pflanze gewonnen, der Flachspflanze. Die Fasern werden aus der Rinde der Pflanze herausgelöst und durch den Pflanzenleim zusammengehalten. Daher hat der Stoff eine sehr glatte Oberfläche mit vereinzelten Verdickungen. Leinen haben als Polsterstoffe folgende Vorteile:

  • Leinen ist atmungsaktiv und hautfreundlich.
  • Es wirkt im Sommer kühlend und im Winter wärmend.
  • Es ist strapazierfähig, bildet keine Flusen und ist schmutzunempfindlich.

Ein Nachteil besteht darin, dass Leinen weniger formbeständig als andere Materialien ist. Daher eignet sich Leinen besonders dann gut, wenn es mit Kunstfasern gemischt wird.

Kunstfasern – die Mischung macht’s

Jeder kennt mittlerweile die unterschiedlichen Bezeichnungen für Kunststofffasern: Polyacryl, Polypropylen, Polyamid und Polyester. Man unterscheidet zwischen natürlichen und synthetischen Polymeren.

Natürliche Polymere – Viskose

Zu den natürlichen Polymeren gehört zum Beispiel Viskose, die der Baumwolle sehr ähnelt. Viskose wird aus Zellulose, einem natürlichen Material, hergestellt. Sie wird gerne für Mischgewebe verwendet, da sie viele Vorteile in sich vereinigt. Viskose ist atmungsaktiv, fühlt sich auch auf empfindlicher Haut sehr angenehm an und zeigt kaum Abrieb.

Synthetische Polymere – Polyester

Zu den synthetischen Polymeren gehört zum Beispiel Polyester. Synthetische Polymere sind sehr robust, pflegeleicht, nehmen jedoch kaum Feuchtigkeit auf und sind kaum atmungsaktiv. Daher fühlen sie sich auf der Haut oft unangenehm an. Das ist der Grund, warum man synthetische Polymere gerne mit Naturfasern oder natürlichen Polymeren kombiniert, da sie dadurch viele positive Eigenschaften in sich vereinen. Das gilt nicht nur für Kleidungs-, sondern auch für Polsterstoffe. Ein sehr großer Nachteil von synthetischen Polymeren besteht darin, dass sie aus Erdöl hergestellt werden.

Velours und Flockvelours

Es gibt kaum etwas flauschigeres als Velours oder Flockvelours, den man auch als Samt bezeichnet. Es besteht aus Natur- oder aus Kunstfasern. Durch das Abschneiden der Maschen entsteht das typische Aussehen des Samts. Je länger der Faden belassen wird, desto weicher und flauschiger der Flor. Samt fühlt sich wunderbar weich und kuschelig an. Er besitzt eine gute Widerstandsfähigkeit und gilt als langlebig.

Flockvelours ist eine weitere Herstellungsmethode für Velours. Das Grundgewebe – die sogenannten Faserflocken – werden durch eine Klebetechnik aufgebracht. Es handelt sich nicht um echtes Velours, sondern um eine Samt-Imitation. Flockvelours gilt als nahezu unverwüstlich und sehr robust. Es ist pflegeleicht und wird als sehr angenehm und weich auf der Haut empfunden. Nur bei den Reinigungsmittel sollte man darauf achten, dass sie nicht den Kleber anlösen!

Aus alten Polstermöbeln mach neue und pflege sie regelmäßig!

Unabhängig davon, welchen Polsterstoff Sie dafür nehmen wollen, um ihre Möbel General zu überholen – – eine regelmäßige Pflege von Polsterstoffen hilft viel. Die Pflege ist wichtig, damit die Möbel strapazierfähig blieben. Und dass die frisch bezogenen Möbel möglichst lange möglichst schick aussehen, wollen Sie ja gewiss auch erreichen.

Quellen:


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