Tierhaare, Hausstaubmilben und Pollen machen Allergikern das angenehme Wohnen in den eigenen vier Wänden schwer. Allerdings können Allergiker auch einiges tun, um ihre Wohnung allergiefreundlich zu gestalten. Und wenn sie folgende Tipps befolgen, können Sie sogar Tiere in Wohnung halten. Trotz Allergie.
Vorsicht bei der Auswahl der tierischen Mitbewohner
Hunde, Katzen und andere Vierbeiner sind heutzutage gern gesehene Familienmitglieder, die in der Wohnung mit leben dürfen. Doch Vorsicht! Wenn jemand auf Hunde- oder Katzenhaare reagiert, sollte er die Auswahl der Rasse besonders sorgfältig prüfen. Insbesondere langhaarige Hunde und Katzen sowie solche, die ganzjährig viel Fell verlieren, verschlimmern die Tierhaar-Allergie.
Kurzhaarige Rassen, Nacktkatzen und Nackthunde sind weit weniger problematisch. Zudem gibt es inzwischen Hunde, die speziell für Allergiker gezüchtet wurden wie der Pudel und der Labradoodle.
Tierhaare regelmäßig entfernen
Wohnungen von Allergikern müssen gründlich gereinigt werden, damit die Allergene nicht über Hand nehmen. Insbesondere Tierhaare gehören nicht auf die Polster und Teppiche. Doch sie abzubürsten, ist leichter gesagt als getan. Zum Entfernen von Tierhaaren eignen sich am besten Utensilien mit Gummibelag oder solche, die mit Kleberollen die Tierhaare von Polster und Teppich entfernen.
- Fusselrollen sind meist aus Gummi oder aus einem Kunststoff, sie sind mit einer klebrigen Schicht bedeckt.
- Staubsauger mit einer hohen Saugkraft und rotierenden Tierhaar-Aufsätzen sind sozusagen für Profis oder Haushalte mit vielen Tieren, sodass man mit seiner Fusselrolle kaum noch hinter her kommt.
- Handschuhe mit Gumminoppen sind ebenfalls nützlich, das gleiche gilt für Gummibürsten, die übrigens auch zur Fellreinigung benutzt werden können.
Wäsche gründlich reinigen
Waschbare Bezüge von Kissen und Polstern lassen sich ebenso wie die getragene Wäsche in der Waschmaschine reinigen. Viele Modelle besitzen inzwischen ein sogenanntes Pet-Hair-Removal-Programm, das selbst stark anhaftende Tierhaare zuverlässig entfernt.
Tipps gegen Pollen in der Wohnung
Vom Frühjahr bis zum Herbst leiden insbesondere Pollenallergiker. Durch geöffnete Fenster und Türen dringen die Pollen der Allergieauslöser bis in die hinteren Zimmerecken. Deswegen ist es wichtig, dann zu lüften, wenn die geringste Pollenbelastung besteht. In der Stadt ist dies am frühen Morgen, auf dem Land am späten Abend. Dann lässt es sich in der Wohnung besser durchatmen.
Kleidung im Flur wechseln
Auch mit der Kleidung tragen Allergiker die Pollen in die Räume hinein. Zumindest der Pullover und die Hose sollten bereits im Flur gewechselt werden, bevor man das Wohn- oder Schlafzimmer betritt. Dass die Wohnung nicht in Straßenschuhen betreten wird, dürfte selbstverständlich sein.
Im Schlafzimmer besondere Sorgfalt notwendig
Der nächtliche Schlaf dient der Regeneration des Organismus. Das ist allerdings nur möglich, wenn man möglichst frei von Niesattacken oder Luftnot schlafen kann. Um dies zu erreichen, muss man das Schlafzimmer besonders gründlich reinigen.
Ganz einfach können Sie Pollen entfernen, wenn Sie Möbel und der Fußboden feucht wischen. Möbel mit einem trockenen Tuch abzureiben bewirkt dagegen fast zwangsläufig, dass die Pollen aufgewirbelt werden. Das Bettzeug erhält am besten auch spezielle Allergie-Bezüge. Diese bezahlen, zumindest teilweise, sogar die gesetzlichen Krankenkassen. Glatte und dicht gewebte Textilien lassen übrigens weniger Pollen und Hausstaubmilben anhaften als hochflorige mit weiten Maschen.
Auf Staubfänger verzichten
Nicht nur aus praktischen Gründen ist es ratsam, in der allergiefreundlichen Wohnung auf Staubfänger möglichst zu verzichten. Dazu gehören Accessoires und Dekorations-Materialien sowie unnötige Sofakissen und Decken. Selbst auf Bildern und ihren Rahmen setzen sich Allergene ab. Wer auf Letztere nicht verzichten möchte, wählt anstelle eines Modells mit vielen Verzierungen einen einfachen Rahmen mit einer Verglasung.
Sie lässt sich mit einem handelsüblichen Glasreiniger von Staub und Schmutz befreien. Alle Kleinteile, die Sie gerade nicht benötigen, sollten in Schubladen oder hinter Schranktüren verschwinden. Das tägliche Aufräumen ist bei Allergikern Pflicht. Die getragene Wäsche verteilen Sie am besten nicht auf Stühlen und Sesseln, sondern verstauen diese in einem Wäschebehälter wie z.B. einer Wäschetruhe.
Die Raumluft filtern
Auch elektrische Luftreiniger sind allergiefreundlich, denn sie filtern Allergene aus der Luft. Sie besitzen Filter, die kleinste Teilchen auffangen. Damit sie funktionieren, müssen Sie den Filter regelmäßig ausspülen oder sogar auswechseln. Zusätzlich sollte man in allergiefreundlichen Wohnungen auf eine optimale Luftfeuchte achten, damit es nicht zur Schimmelbildung kommt.
Zimmerpflanzen wirken allergiefreundlich
Zimmerpflanzen mit einer großen Blattmasse filtern die Raumluft ebenfalls. Sie nehmen Schadstoffe auf, die aus Möbeln, Teppichen, Tapeten und Wandanstrichen ausdünsten und geben Sauerstoff an ihre Umgebung ab. Insofern gehören Zimmerpflanzen nicht zu den Staubfängern, sondern zu den nützlichen Helfern in einer allergikerfreundlichen Wohnung.
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