Ergonomisches Arbeiten ✔️ So schonen Sie als Handwerker Ihren Rücken

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Von Handwerker Profi Tom

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Fleiß im Fitnessstudio beugt Rückenproblemen vor, ergonomisches Arbeiten ebenso.
Fleiß im Fitnessstudio beugt Rückenproblemen vor, ergonomisches Arbeiten ebenso.

Egal ob Tapezierer, Maler, Fliesenleger oder Tischler – für Handwerker ist ergonomisches Arbeiten besonders wichtig. Denn der Rücken eines Handwerkers oder auch eines Heimwerkers ist besonders gefährdet. Rückenprobleme, sei es im unteren Rücken, Brustbereich oder / und im Schulterbereiche lassen nicht lange auch sich warten.  Mit diesen Tipps und Tricks entlasten Sie Ihren Rücken und Ihr Muskel- und Skelettsystem.

Ergonomisches Arbeiten ist kein Selbstläufer

Viele Heim- und Handwerker kennen das Problem. Handwerkliche Tätigkeiten zwingen oft in eine bestimmte Arbeitshaltung. Neben der einseitigen Haltung muss man als Handwerker auch oft Gegenstände mit hohem Gewicht haben oder tragen. Dadurch werden betroffene Muskelgruppen einseitig beansprucht und belastet. Je nach Belastungsintensität kann dies zu ernsthaften Beschwerden. Im schlimmsten Fall kann das zu einem Bandscheibenvorfall führen und dann ist es vorbei mit dem Handwerkern. Selbst viele junge Menschen klagen heutzutage über Rückenprobleme. Den Rücken beim Arbeiten zu vernachlässigen scheint heute noch immer normal zu sein. Spätestens wenn Rückenprobleme Sie auch nach der eigentlichen Tätigkeit begleiten, müssen Sie stoppen. Oder anders gesagt: Wenn Ihre Freizeit keinen Erholungswert mehr bietet, ist es an der Zeit, geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Ergonomische Arbeiten durch Hilfsmittel

Achten Sie bei handwerklichen Tätigkeiten darauf, Hilfsmittel zu nutzen, die ein ergonomisches Arbeiten ermöglichen. Das Ziel ist es zu vermeiden, dass Ihr Körper einseitig belastet wird. Hierzu gibt es viele Mittel und Möglichkeiten. Montage- und Arbeitstische für Handwerk und Industrie sind beispielsweise bestens für Holzarbeiten geeignet. Solche Hubtische sind höhenverstellbar und werden elektrisch oder mittels einer Fußpumpe angetrieben. Dies ermöglicht es, die Höhe der Arbeitsfläche individuell und einfach auf Ihre Größe und Ihre Bedürfnisse anzupassen. Die höhenverstellbaren Arbeitstische sind zudem mobil. So können schwere Materialien und Werkstücke jederzeit innerhalb der Werkstatt bewegt werden und das ganz ohne Muskelkraft.

Wenn Sie Arbeiten an einer Wand durchführen und diese sich im oberen Bereich befinden, dann empfiehlt es sich, Podeste oder Kleingerüste zu verwenden. Bei knienden Arbeiten wie dem Verlegen eines Bodens können hingegen Knieschützer nützlich sein. Überkopf-Arbeiten wie das Malern einer Decke sind besonders belastend für den Schulter-und Nackenbereich. Kleine Helfer wie eine Malerrolle, die Sie auf einem Teleskopstiel montieren, können schon Abhilfe schaffen.

Körperschonendes Heben und Tragen

Der Körper ist für das Heben und Tragen von schweren Lasten nur bedingt geeignet. Abnutzungserscheinungen und Rückenbeschwerden sind oft die Folge. Doch gerade bei Heim- und Handwerkern sind solche Arbeiten meist unumgänglich. Achten Sie daher auf rückenschonendes Heben und Tragen. Und das geht so: Treten Sie möglichst nahe an die Last heran und gehen Sie soweit wie nötig und möglich in die Knie und spannen den Beckenboden an.

Halten Sie den Rücken gerade, während Sie schwere Gegenstände anheben. Beim Tragen sollten Sie die Last so dicht wie möglich am Körper halten. Achten Sie zudem darauf, sich keinesfalls zu verdrehen! Setzen Sie den Gegenstand mit geradem Rücken und in einer gleichmäßigen Bewegung wieder ab. Auf diese Weise verteilen Sie die Last vor allem auf den Beckenboden und auf die Beine. Beckenboden und Beine kommen mit Lasten sehr viel besser klar als die Wirbelsäule. Rückengurte helfen zusätzlich, um die Rückenmuskulatur zu entlasten. Mehr als 40 kg sollten Sie als Mann nicht alleine tragen. Bei Frauen sollte die Einzellast nicht mehr als 25 kg betragen.

Rückenproblemen vorbeugen durch Übungen für den Rücken

Yoga Übungen beugen Rückenproblemen vor - diese Übung hier wird das "Dach" oder auch der "herabschauende Hund" genannt.
Yoga Übungen beugen Rückenproblemen vor – diese Übung hier wird das „Dach“ oder auch der „herabschauende Hund“ genannt.

Die Überlastung oder einseitige Belastung des Rücken zu vermeiden ist der eine Part. Der andere sind Übungen, mit dem Sie ihren ganzen Rücken kräftig und beweglich halten.  Eine gut trainierte Muskulatur und besonders eben Rückenmuskulatur macht Sie ein ergonomisches Arbeiten nicht überflüssig, keineswegs. Aber Sie können durch Rückenübungen lernen, welche Muskeln Sie für eine Bewegung brauchen und welche nicht. Sie bekommen sozusagen ein immer feineres Feeling für ihre Muskeln, Faszien und Sehnen. Wann eine Hebe- und Traglast für Sie noch handhabbar ist ohne Hilfsmittel, können Sie, kann ein trainierter Rücken viel sicherer entscheiden.

Übungen für den Rücken gibt es sehr verschiedene. Im Fitnessstudio können Sie sich ein Programm besonders für den Rücken zusammen stellen lassen. Im Yoga sind es zum Beispiel die „Kobra“, die „Heuschrecke“, der „Drehsitz“, das „Dach“ bzw. der „herabschauende Hund“ und die Sonnengrüße, mit denen Sie jeden Tag ein paar Minuten ihren Rücken beweglich halten und kräftigen können. Tägliche Übungen sind schon ratsam. Denn die einseitigen Belastungen beim Handwerkern sind ja nicht die einzigen Ärgernisse, die man seinem Rücken so zumutet. Jede eingeknickte Haltung deformiert auf Dauer die Rückenstränge rechts und links der Wirbelsäule, versteift den unteren Rücken oder verkrampft den Schulter- und Nackenbereich.

Ergonomisches Arbeiten  – Fazit

Wenn Sie regelmäßig in einer unnatürlichen Haltung arbeiten oder schwere Lasten zu tragen haben, gibt es viele Möglichkeiten, um Rückenschmerzen oder gar einem Bandscheibenvorfall vorzubeugen. Neben dem schonenden Heben und Tragen von schweren Lasten sind ergonomische Hilfsmittel im handwerklichen Bereich eine Wohltat für den Rücken. Rückenproblemen lassen sich so besser vermeiden. Aber es ist natürlich auch wichtig, den Körper generell zu stärken und fit zu halten. Denn eine gut trainierte Muskulatur ist wohl der beste Garant für einen gesunden Rücken.

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© Pavel Jurča auf Pixabay / Tom Fenske von flickr.com


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