Die Erle wie auch die Schwarzerle ist in Europa ein durchaus sehr beliebtes Nutzholz. Wegen der größeren Verbreitung und des für die Bearbeitung besseren Wuchses wird in Europa für die Holzverarbeitung vor allem die Schwarzerle verwendet.
Die Erle ist ein wasserliebender Baum. Die Erle verfügt über ein inneres Belüftungssystem, das für sie den Vorteil bringt, auch in Auen und Mooren zu wachse,n wo kein anderer Baum gedeiht.
Meist findet man die Erle an Bächen oder Seen.
Die Erle bzw. die Schwarzerle wird bis zu 120 Jahre alt. Ihr Stamm kann auf einen Durchmesser von 50-80 cm Dicke anwachsen und eine Höhe von 15 – 27 Metern erreichen.
Werden Erlen gefällt, leuchten die frischen Schnittflächen Orange-rot, was früher mit Blut assoziiert wurde und so für einen schlechten Ruf der Erle sorgte.
Eigenschaften von Erlenholz
Erle ist ein mitteldichtes Holz es läßt sich gut trocknen und hat im getrockneten Zustand ein Gewicht von ca. 530 kg/qm. Erle verwirft sich wenig beim Trocknen.
Bei der Erle ist der Splint nicht vom Kernholz zu unterscheiden. Er hat wie das Kernholz eine leicht rötliche bis blassgelbe Farbe mit sporadisch auftretenden mal mehr mal weniger großen dekorativen braunen Einsprenkelungen, die von den Markstrahlen herrühren.
Im Vergleich zu Buche ist Erle ein relativ weiches Holz. Was aber nicht hinderlich ist außer man will aus Erle tragende Konstruktionen bauen. Dafür ist es nicht geeignet. Unter Wasser allerdings ist Erle neben Eiche das haltbarste der europäischen Hölzer.
Weil es weicher als Esche oder Buche ist und trotzdem über eine gewisse Zähigkeit verfügt, wurden aus der Erle früher die Holzschuhe hergestellt.
Übrigens: Schwarzerle nennt sich deshalb so, weil die Rinde der Schwarzerle früher zum Leder färben verwendet wurde.
Erle bearbeiten – beim Hobeln acht geben
Das Holz der Erle lässt sich vergleichsweise leicht verarbeiten – vom Hobeln bis zum Leimen
- Erle lässt sich trotz häufig auftretender Äste gut hobeln, wobei sehr auf die Hobelrichtung geachtet werden muss, da es sonst zu heftigen Ausrissen kommen kann.
- Nägel und Schrauben halten gut im Erlenholz.
- Erlenholz lässt sich gut schleifen und zu einer schönen Oberfläche bringen.
- Auch zum Drechseln und Schnitzen ist Erle gut geeignet, scharfes Werkzeug vorrausgesetzt.
- Erle lässt sich gut beizen und ölen, wobei das Holz sehr saugfähig ist.
- Verleimungen halten bei Erlenholz gut.
Erle kaufen – vergleichsweise günstig
Erle wird im Holzhandel in den üblichen zölligen Bohlenstärken ab 26mm angeboten. Meist besitzen dabei die Bohlen noch die Baumrinde. Da Erle gerne von Holzwürmern verspeist wird tut man gut daran die Bohlen zu besäumen wenn man sie etwas länger aufbewahren will.
Zwar kann ein Stamm der Erle 50-80 cm Durchmesser erreichen, doch sind solche Prachtexemplare im Handel eher sehr selten. Meist liegen die größten Breiten so um die 30 cm herum.
Erle hat eine für viele sehr unangenehme Eigenart: Erle kann sehr astreich sein. Wenn einen das nicht stört, hat man mit diesem Holz ein schönes und vielfältiges lebendiges Holz.
Je stehender die Maserung bei Erle ist, umso lebendiger sieht die Maserung aus. Auch darauf lohnt es sich zu achten. Auch kann die Färbung des Holzes von Stamm zu Stamm stark variieren, so das es sinnvoll sein kann für ein Möbelstück das Holz aus einem Stamm zu verwenden.
Ein Vergleich zwischen unterschiedlichen Holzhändlern ist angebracht, da sehr unterschiedliche Qualitäten auf dem Markt sind.
Der Preis für einen qm Erle (getrocknet und gesägt) liegt z.Zt.(1/2014) bei ca. 590€.
Bildnachweis Erle / Schwarzerle
Erle gehobelt © Wikipedia