„Es werde Licht!“. Einfach daher gesagt, gestaltet sich die Umsetzung dieses biblischen Wortes nicht unbedingt leicht, wenn es um die eigenen vier Wände geht. Denn schließlich soll das Licht überall im Haus oder in der Wohnung angenehm sein und dabei den gewünschten Effekt haben, womit wir schon beim Thema wären: Die Farbtemperatur.
Dass unterschiedliche Räume und die darin ausgeübten Tätigkeiten auch verschiedene Farbtemperaturen beziehungsweise Lichtstärken erheischen, haben Sie vielleicht schon einmal gehört. In diesem Artikel wollen wir Ihnen einen genaueren Überblick über diese Aspekte der Lichtplanung verschaffen.
Farbtemperatur: Was ist das eigentlich?
Als Ausgangspunkt zur Definition der Farbtemperatur, welche einen Farbeindruck einer Lichtquelle quantitativ beschreibt, dient ein schwarzer Körper, der unter dem Namen Planckscher Strahler bekannt ist. Wird dieser Körper nun erhitzt, leuchtet er mit steigendem Erhitzungsgrad zunächst rot, dann gelb und schließlich blau.
Die Angabe der Farbtemperatur erfolgt in Kelvin (abgekürzt mit K). Diese Temperatureinheit ist zwar zur Angabe von Lufttemperaturen eher unüblich. Aber sie hat in naturwissenschaftlichen Bereichen, vor allem in der Thermodynamik und der Wärmeübertragung, bewährt. Um konkrete Beispiele für Farbtemperaturen anhand kelvinscher Gradzahlen zu geben:
Eine Glühlampe mit einer Stärke von 100 Watt hat eine Farbtemperatur von 2800 Grad Kelvin (2526 Grad Celsius), während die Farbtemperatur der Morgensonne mit 5000 Grad Kelvin angegeben wird. Aus diesen Festlegungen heraus kann man bestimmte Farbtemperatur-Abschnitte einer sogenannten „Stimmung“ zuordnen. Solche Stimmungen sind besonders für die Auswahl von Lampen und anderen Leuchtmitteln in der Wohnung interessant.
Warmes und kaltes Licht: die Stimmung von Leuchtmitteln
Wenn wir uns nun konkreter den Leuchtmitteln zuwenden und dabei beispielhaft LEDs genauer beschreiben, lässt sich zunächst etwas zum Farbtemperatur-Spektrum sagen. Das Farbtemperatur-Spektrum von LEDs liegt in etwa zwischen 2700 und 8000 Kelvin. In diesem Spektrum lassen sich die drei wesentlichen Stimmungen wie folgt aufteilen.
Wir haben LED-Leuchtmittel als Beispiel gewählt, weil diese hinsichtlich der Aspekte Stromersparnis, Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit heutzutage die wohl vernünftigste Variante für die Beleuchtung des eigenen Wohnraums darstellen.
- Warmweißes Licht: 2700 bis 3250 Kelvin
- Neutralweißes Licht: 5250 Kelvin
- Tageslichtweiß: 5250 Kelvin
Farbtemperaturen finden Sie heute vielfach auf den Verpackungen von LED-Lampen angegeben. Nachdem Sie nun die Einordnung der drei wesentlichen Farbstimmungen kennengelernt haben, wollen wir Ihnen hier noch einen Überblick geben, welche dieser Farb- beziehungsweise Lichtstimmungen sich für welche Bereiche eignen.
Farbtemperaturen im Detail
Je nachdem, welchen Bereich Ihres Eigenheims Sie beleuchten wollen, kommen gewisse Farbtemperaturen mehr oder weniger in Frage. Denn diese transportieren Stimmungen und können sogar Auswirkungen auf das Befinden und die Konzentrationsfähigkeit von Personen haben.
In Ihrem Eigenheim möchten Sie sich vor allem wohl fühlen, weswegen Leuchtmittel mit warmweißer Farbtemperatur Ihre erste Wahl sein sollten.
Bei einer Farbtemperatur von 2700 Kelvin sprechen wir von einem wirklich angenehmen warmweißen Licht. In Ihrer Wohnung verbreitet es ein gemütliches, wohnliches Licht, wie Sie es auch von den Glühbirnen vergangener Tage kennen. Wegen dieser Eigenschaften werden LED-Leuchtmittel mit dieser Farbtemperatur auch in Restaurants, Hotels und an ähnlichen Orten eingesetzt.
Bei Ihnen daheim kommen auf jeden Fall Wohn- und Schlafzimmer sowie Kinder- und Esszimmer für die Ausstattung mit warmweißen LED-Lampen in Frage.
Auch die Küche kann mit 2700er Leuchtmitteln ausgestattet werden. Wenn Sie diese aber vorrangig zum Zubereiten von Speisen und weniger als Essplatz nutzen, können Sie hier auch eine Stufe höher gegen und auf helles Warmweiß (3000 Kelvin) setzen.
Oder aber Sie entscheiden sich sogar für Tageslichtweiß im Bereich 6500 Kelvin. Diese Farbe gilt zwar als kühl, fördert aber Aufmerksamkeit und Konzentration. Aufgrund dieser Eigenschaften ist diese Farbtemperatur auch für Ihren Hobbyraum, Ihre Werkstatt oder Ihr Arbeitszimmer geeignet.
Neben der Farbtemperatur spielt der Abstrahlwinkel von Leuchtmitteln eine Rolle bei der optimalen Lichtplanung für Ihr Zuhause. Unter dem folgenden Link finden Sie eine Definition sowie Informationen zur Berechnung und Auswirkung des Abstrahlwinkels.
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