Update: September 2020
Die Fenster streichen, ob man will oder nicht, steht immer mal wieder an. Wir haben ein paar Tipps für die Farbe und den Anstrich selbst – damit Sie nicht ständig neu Ihre Fenster streichen müssen.
Lackierte Holzfenster müssen in regelmäßigen Abständen neu gestrichen werden, wenn sie auf Dauer ihre Schönheit behalten sollen. Aber alle zwei Jahre will man denn doch nicht so viel Aufwand treiben.
Sicher, eine materialgerechte Pflege von Holzfenstern ist die wichtigste Voraussetzung für ihre Funktionalität und eine lange Haltbarkeit. Sprich: Dass Ihre Fenster dicht sind, ordentlich schließen und natürlich auch schön und einladend ausschauen.
Und das heißt beim Streichen von Fenstern vor allem, dass die neue Farbe erstmal einen haltbaren, sauberen und trockenen Untergrund bekommt.
Fenster streichen – und zwar richtig
Da frisch gestrichene Fenster während des Trocknens geöffnet sein müssen, sollten Sie Ihre Fenster nicht im Winter bzw. in der Heizperiode streichen.
Faustregel Nummer eins: Holzfenster im Sommer (oder wenn es ein goldener warmer Herbst ist, auch noch im Frühherbst) streichen.
Faustregel Nummer zwei: Zuerst muss der alte Lack ab -> Lack entfernen. Insbesondere für den Fall, dass sich der Lack vergangener Jahre schon Schicht für Schicht auf dem Rahmen stapelt, kommen Sie um diesen Arbeitsschritt nicht herum.
Auch für den Fall, dass Sie alte Holzfenster aus Merantiholz haben, deren braune Lasur nur ab und zu aufgefrischt wurde, sollten Sie diese Fenster besser ganz neu streichen. Denn die Lasur wurde immer dunkler mit den Jahren. Dann hilft es, die alten Schichten gründlich zu entfernen und durch eine neue Farbabdeckung zu ersetzen.
Für den Fall, dass die Fenster noch nicht lackiert sind, lackieren Sie Schicht für Schicht -> Holz lackieren.
Aber welche Farbe nimmt man nun am besten?
Fenster streichen – auf die richtige Farbe kommt es an
Fenster streichen – aber mit welcher Farbe? In der Tat: Das hängt halt vom konkreten Einsatzbereich ab. Je nachdem, ob die Fläche Wind und Wetter ausgesetzt ist, oder eben gar nicht oder halb und halb, stellen sich unterschiedliche Anforderungen an die Farbe.
Stellen Sie sich nur mal vor, Sie wohnen direkt am Meer … Wenn Sie dann eine Fensterfront in Richtung Meer haben, denken Sie ganz anders über die Qualität von Farben bzw. Anstrichen nach.
Im Innenbereich achten Sie vor allem auf die Optik, klar. Der Farbton soll zum Beispiel zu den Wänden und dem Fußboden oder Teppich passen. Wobei auch die Verträglichkeit der Farbe eine Rolle spielt.
Anders im Außenbereich. Hier kommt es wegen der wechselnden Witterungsbedingungen vor allem auf schützende Farben an. Zum Beispiel wegen ihrer UV- und Wetterbeständigkeit.
Bei Innenfarben gibt es unterschiedliche Glanzgrade von glänzend bis stumpfmatt, die für den Spiegelungseffekt entscheidend sind.
Wichtig ist auch das Deckvermögen einer Farbe, das in vier Klassen eingeteilt wird, sowie die Nassabriebbeständigkeit, die die früheren Unterteilungen in scheuerbeständig und waschbeständig ersetzt.
Eine weitere Überlegung beim Fensteranstrich sollte über die Verwendung von Kunstharzanstrichen oder alternativ Anstrichen mit Ölfarben entscheiden:
Während Kunstharzfarben bei kürzerer Haltbarkeit leichter und schneller zu verarbeiten sind, dauert der Anstrich mit Ölfarben länger, was sich durch höhere Deckungsdichte und längere Haltbarkeit auszahlt.
7 Tipps für Ihre Fenster – damit der Anstrich passt
Damit die Holzfenster nach dem Anstrich langfristig zu einem Blickfang werden, ist es wichtig, folgende Arbeitsschritte in der richtigen Reihenfolge einzuhalten:
- Zur Vorbereitung müssen Sie auf jeden Fall alle losen Altanstriche mit Hilfe einer Drahtbürste oder mit grobem Schleifpapier entfernen.
- Dann rauen Sie das das Holz mit 240er-Schleifpapier auf. Wichtig ist es auch, dass Sie die Staub- und Fettreste vor der weiteren Bearbeitung gründlich entfernen.
- Um einen optimalen Schutz gegen Witterungseinflüsse zu gewährleisten, der gleichzeitig feuchtigkeitsregulierend wirkt, ist vorab ein Grundanstrich erforderlich, was sich auch bezüglich Kantenabdeckung, Verlauf und Schleifbarkeit positiv auswirkt.
- Zu empfehlen ist , den Grundanstrich zunächst durch Aufbringen eines Holzgrundes, z. B. aus Kunstharz, vorzubereiten. Nach dem Trocknen müssen Sie die Rahmen dann wieder abschleifen und von Staub befreien.
- Um eventuell noch vorhandene Unebenheiten auszugleichen, sollten Sie vor dem endgültigen Anstrich auf dem grundierten Holz einen Voranstrich machen. Hierzu bietet sich beispielsweise ein unverdünnter Fenstergrund auf Kunstharzbasis an. Diesen müssen Sie aber anschließend wieder mit Schleifpapier aufrauen und entstauben.
- Zum Abschluss ist es ratsam, vor dem Endanstrich noch einen Zwischenanstrich durchzuführen, um die Wirkung der Farbe bestmöglich zur Geltung zu bringen. Während es sich bei weißen Fenstern empfiehlt, Lack auf Kunstharz- oder Wasserbasis zu verwenden, kommt eine farbige Optik am Besten durch den Anstrich mit fertig abgetönten Buntlacken zur Geltung.
- Ein letzter Tipp: Um nach dem Streichen der Fensterrahmen saubere Ränder zurück zu erhalten, sollten Sie die Scheiben durch Klebeband schützen. Das entfernen Sie dann natürlich rechtzeitig vor dem Abtrocknen der Farbe.
Fenster streichen – muss das denn sein?
Zugegeben, die einzelnen Schritte für haltbar und solide gestrichene Fenster klingen ziemlich aufwändig. Und sie klingen nicht nur so, sondern, wer schon mal eine ganze Fensterfront – komplett neu gestrichen hat, überlegt vielleicht schon, ob er sich immer wieder so viel Arbeit machen will. Bei Holzfenstern aber kommen Sie an regelmäßiger Pflege und immer mal wieder neuen Anstrichen schlicht nicht vorbei.
Wenn Ihnen das Streichen von Holzfenstern zu aufwändig wird, müssten Sie vielleicht mal über die Anschaffung neuer Fenster nachdenken.
Komplett neue Fenster machen sich gerade bei schon verrotteten oder undichten Fenstern auf Sicht durchaus direkt bezahlt. Es gibt ja nicht nur Holzfenster, sondern auch solche aus Leichtmetall oder aus Kunststoff. Kunststofffenster muss man zwar auch putzen, aber neu streichen braucht man sie normal nicht.
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