Gardinen haben einen entscheidenden Vorteil im Vergleich zu anderen Möglichkeiten des Sichtschutzes. Im Gegensatz zu Jalousien, Plissees oder Rollos schaffen sie eine wohnliche Atmosphäre, selbst, wenn der Raum über nur wenige Einrichtungsgegenstände verfügt. Informieren Sie sich über die Vorteile von Gardinen und wie man eine Gardine am besten anbringen kann. Gardinen sollte man auf jeden Fall solide anbringen, zum Beispiel mit Gardinenschienen, und im Zweifelsfall lieber anbringen lassen.
Inhaltsverzeichnis
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Die Gardine solide anbringen!
Eine Gardine hat ein nicht zu unterschätzendes Eigengewicht, auch, wenn es sich um einen eher dünnen Stoff handelt. Außerdem sollte man die Gardine so anbringen oder anbringen lassen, dass sie nicht nur schön fällt, sondern sich auch problemlos auf- und zuziehen lässt. Nicht zu vergessen: Gardinen sollten leicht auf- und abhängen lassen, damit man sie, zum Beispiel beim Frühjahrsputz, waschen kann. Nach dem Waschen empfiehlt es sich auch, sie feucht aufzuhängen. Und das bedeutet wiederum für den Heimwerker: Gardinen benötigen eine solide Befestigung.
Gardinen, Vorhänge und Stores
Das Wort Gardine geht auf den lat. Begriff „cortīna“ zurück und bedeutete (Bett-)Vorhang. Umgangssprachlich versteht man darunter oft einen transparenten oder halbtransparenten Vorhang, der viel Licht in den Raum lässt. Solche lichtdurchlässigen Vorhänge bezeichnet man im engeren Sinn als Stores. Solch dünne Gardine kann man anbringen lassen, um sich bei Tageslicht vor neugierigen Blicken zu schützen. Wird es dunkel und in den Innenräumen das Licht angeschaltet, dann schützen nur jene Vorhänge vor neugierigen Blicken, die kein bzw. weniger Licht durchlassen. In diesem Artikel verwende ich den Begriff der Gardine als Oberbegriff für alle Arten von Fenstervorhängen, unabhängig ihrer farblichen oder stofflichen Beschaffenheit.
Gardinenschienen – nützlich, um eine komfortabel bedienbare Gardine anbringen zu lassen
Es gibt unterschiedliche Befestigungsmöglichkeiten für Gardinen, unabhängig davon, um welche Ausführungen es sich handelt. Einen großen Vorteil bieten (mehr-läufige) Gardinenschienen, denn sie gewährleisten ein gleichmäßiges Gleiten der Gardine über die Schiene, wenn sie auf- oder zugezogen wird. Wer z. B. einen Store und einen blickdichten Vorhang anbringen will, besorgt sich zweiläufige Gardinenschienen, sodass beide Vorhänge getrennt voneinander auf- bzw. zugezogen werden können. Gardinenschienen haben den Vorteil, dass Sie selber bestimmten können, in welchen Abständen die Gardinenrollen bzw. -gleiter am Stoff des Vorhangs angebracht werden. Die Abstände wirken sich nämlich auf den Faltenwurf aus – ein weiteres sehr wichtiges, dekoratives Gestaltungselement.
Gardinenschienen eigenen sich hervorragend für alle Fensterflächen, auch, wenn es sich um sehr große Fensterflächen handelt. Sie wirken schlicht und passen zu allen Arten von Gardinen, Stores und Vorhängen. Wenn Sie also irgendwann umdekorieren wollen, brauchen Sie nur die Vorhänge, aber nicht die Gardinenleisten auszutauschen. Das gleiche gilt für die Gardinenblenden.
Gardinenblenden mit Licht vor der Gardine anbringen lassen
Es gibt sehr schöne Gestaltungselemente, die vor der Gardine anbringen lassen kann – die sogenannten Gardinenblenden. Dabei handelt es sich um dezente Zierleisten, die nicht nur die Gardinenschiene verdecken, sondern auch mit einer zusätzlichen, indirekten Beleuchtung gibt. Die LED-Streifen befinden sich auf der Innenseite der Zierleisten und sorgen für warmes, kaltes, farbiges oder reflektierendes Licht – je nach den persönlichen Vorlieben. Diese Zierleisten nennt man auch Vorhangleiste oder Stuckleiste.
Eine Gardine ist mehr als nur Sichtschutz
Gardinen und Vorhänge gehören zur Einrichtung eines Raumes ganz wesentlich dazu. Denn sie haben einen großen Einfluss darauf, wie ein Raum wirkt. Soll er dekorativ, hell, luftig und einladend wirken? Oder soll er eher eine beruhigende Atmosphäre ausstrahlen und für mehr Privatsphäre und Schutz vor der Außenwelt sorgen?
Gardine für Verdunkelung und Isolierung anbringen
Wer einen Vorhang für sein Schlafzimmer oder das Kinderzimmer sucht, sollte darauf achten, dass er wenig Licht durchlässt. Es muss kein Vorhang sein, der zu 100 % abdunkelt. Vorsicht geboten ist bei Black-out-Stoffen, denn sie sind in der Herstellung alles andere als umweltfreundlich. Auch ein halb-verdunkelnder Stoff, der gut dimmt, unterstützt einen erholsamen Schlaf und lässt keine neugierigen Blicke zu. Überall, wo abdunkelnde Vorhänge angebracht wurden, lohnt sich das Anbringen eines zweiten Vorhangs, der lichtdurchlässig ist – ein Store. Ein schöner Nebeneffekt ist die isolierende Wirkung von dickeren, abdunkelnden Vorhängen. Das ist vor allem bei älteren Häusern und schwach isolierten Räumen spürbar der Fall. Es gibt sogar Menschen, die aus diesen Gründen, festere Vorhänge anbringen. Sie wirken isolierend in beide Richtungen. Im Winter schützen sie vor der Kälte und im Sommer vor der direkten Sonneneinstrahlung.
Schallschutz für mehr Privatsphäre
Gardinen dämpfen den Schall innerhalb der eigenen vier Wände. Das ist nicht nur in Schlafräumen von Vorteil. Treffen Schallwellen auf offene Glasscheiben, werfen sie ihn zurück und erhöhen die Lärmbelastung in den Räumen. Vorhänge absorbieren die eintreffenden Schallwellen und verhindern ihre Ausbreitung in den Innenräumen. Ein Gardinenstoff, der in Falten liegt, schwächt Geräusche hörbar ab. Ein Nachhall innerhalb von Räumen wird insgesamt durch Vorhänge verhindert. Das ist auch dann der Fall, wenn der Raum über nur wenig Einrichtungsgegenstände verfügt oder sehr groß (hoch) ist.
Welcher Stoff ist angesagt?
Überlegen Sie sich, in welchen Räumen eine Gardine anbringen lassen wollen. In der Küche wird man ein anderes Material als im Wohnzimmer verwenden. Wer für seine Küche Vorhänge sucht, sollte ein Material wählen, dass sich bei mindestens 60 Grad waschen lässt. Das gleiche gilt für Vorhänge, die in Raucherhaushalten hängen. Auch sie sollten bei mindestens 60 Grad gewaschen werden können. Wer es gerne luftig mag, kann sich sehr leichte Vorhänge besorgen, die auch bei leichtem Windzug flattern und z. B. aus Seiden- oder sehr leichten Baumwollstoffen bestehen. Sie eignen sich vor allem für Räume mit großen Fenstern, z. B. für das Wohnzimmer.
Gardinen sorgen für Lebendigkeit
Textilien bringen eine gewisse Wärme, Lebendigkeit und Dynamik mit. Das dürfte der Hauptgrund sein, warum ein Raum wohnlicher wird, wenn man Gardinen anbringen lässt.
Wohnlichkeit durch natürliche Formen
Gardinen sind weich, fließend, beweglich und farblich so gewählt, dass sie zum eigenen Geschmack passen. Im Gegensatz zu ihnen wirkt ein „nackter“ Raum eher eckig, viereckig und technisch, mit geraden Wänden und kühl wirkenden Fensterscheiben. Vielleicht fehlt sogar ein Teppich, was seinen kühlen Charakter noch mehr verstärkt. Vorhänge bringen sofort eine andere lebendige Stimmung in den Raum, vergleichbar mit natürlichen Formen. Denn auch in der Natur gibt es keine Ecken und Kanten, sondern eher weiche, fließende und sich verändernde Formen.
Flexibel handhabbar in der Raumwirkung
Gardinen gestalten die Wand bzw. die Fensterwand. Sie sind flexibel einsetzbar und verändern die Raumwirkung enorm. Wer mehr Privatsphäre benötigt und sich zurückziehen möchte, zum Beispiel an kalten Winterabenden, zieht die dicken Vorhänge zu und verbannt die äußere Welt. Wenn dann am nächsten Tag die Sonne scheint, können alle Vorhänge aufgezogen und dem Licht Einlass gewährt werden. Dann verschwimmen die Grenzen zwischen Innen und Außen. Gestalterisch können Sie auch unterschiedlichen Farben und Mustern Vorrang geben, wenn sich z. B. die Gardinen in den Sommermonaten von den Gardinen der Wintermonate unterscheiden.
Quellen
- Text: Vorhang (Textilie).
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