Natürliches Grün, sprich Pflanzen vielerlei Art, sind eine hervorragende Möglichkeit, um das Dach eines Gebäudes funktional und ästhetisch zu nutzen. Die Installation eines Gründaches kann dazu beitragen, die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern, die Umwelt zu schützen und die Lebensqualität der Bewohner zu erhöhen. Die Planung und Installation von Gründächern kann jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe sein, die sorgfältig geplant und professionell ausgeführt werden sollte. In diesem Artikel bieten wir einen umfassenden Leitfaden zur Planung und Installation von Gründächern. Von der Auswahl der richtigen Pflanzen bis zur Entwässerung werden wir die wichtigsten Aspekte abdecken, um sicherzustellen, dass Ihr Projekt ein Erfolg wird.
Inhaltsverzeichnis
Voraussichtliche Lesedauer: 8 Minuten
Die verschiedenen Arten von Grünen Dächern
Es gibt verschiedene Arten von Gründächern, die sich in Bezug auf ihre Tiefe, das verwendete Substrat und die Art der Pflanzen unterscheiden. Die drei Haupttypen von Gründächern sind extensive Dachbegrünungen, intensive Dachbegrünungen und Dachterrassen. Es ist wichtig, dass man für die Planung und Einrichtung von Gründächern ein professioneller Dachdecker hinzuzieht. Dieser kann die Konstruktion des Dachs überprüfen und sicherstellen, dass es ausreichend belastbar für ein grünes Dach ist. Ein erfahrener Handwerker kann auch bei der Auswahl der geeigneten Materialien und der Vorbereitung des Dachs für die Installation des Gründaches helfen.
Extensive Dachbegrünungen
Für extensive Dachbegrünungen kommen flache Dächer mit einer Tiefe von 10 bis 20 Zentimetern und einem geringen Gewicht infrage. Sie werden in der Regel mit sogenannten sedumartigen Pflanzen, Kräutern und Gräsern bepflanzt, die wenig Wartung benötigen und trockenheitsresistent sind. Diese Art von grünen Dächern ist am besten geeignet für Gebäude, die nicht für schwere Belastungen ausgelegt sind. Sind diese Voraussetzungen gegeben, ist die Nachrüstung bestehender Gebäude oft vergleichsweise einfach möglich.
Intensive Dachbegrünungen
Intensive Dachbegrünungen haben eine größere Tiefe als extensive Dachbegrünungen, in der Regel zwischen 20 und 60 Zentimetern. Dabei können eine Vielzahl von Pflanzen zum Einsatz kommen, einschließlich Sträuchern, Bäumen und Blumen. Intensive Dachbegrünungen erfordern mehr Wartung als extensive Dachbegrünungen und sind in der Regel um einiges schwerer. Solch ein grünes Dach eignet sich am besten für Gebäude, die für eine größere Dachlast ausgelegt sind und bei denen eine höhere ästhetische Qualität erwünscht ist.
Grüne Dachterrassen oder Dachgärten
Mit Pflanzen bestückte Dachterrassen bzw. Dachgärten kann man als eine weitere Art von grünen Dächern ansehen. Diese Option Variante ist häufig im urbanen Raum zu finden. Sie werden in der Regel als Freizeitbereiche genutzt und können mit Gräsern, Sträuchern, Bäumen, Terrassenmöbeln oder sogar einem Pool ausgestattet sein. Dachterrassen erfordern allerdings eine spezielle Planung und müssen so angelegt werden, dass sie die Belastungen der Pflanzen und Möbel sicher tragen können.
Die Planung für ein grünes Dach
Bevor die eigentlichen Arbeiten beginnen können, erfordert die Planung einer Dachbegrünung sorgfältige Vorbereitung und Analyse. Zunächst muss der Zustand des bestehenden Daches überprüft werden. Es muss zwingend sichergestellt werden, dass es ausreichend belastbar ist, um das zusätzliche Gewicht der Begrünung zu tragen. Ein entsprechend geschulter Dachdecker kann Sie bei dieser Prüfung unterstützen und Empfehlungen geben, wenn Verstärkungen erforderlich sind. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Konzeption einer Dachbegrünung ist die Auswahl der richtigen Gewächse und des Substrats. Es ist wichtig, Pflanzen zu wählen, die für die spezifischen Bedingungen auf dem Dach geeignet sind. Dabei sollten das regionale Klima, die Sonneneinstrahlung und die Windbedingungen berücksichtigt werden. Das verwendete Substrat muss ebenfalls sorgfältig ausgewählt werden. So kann sichergestellt werden, dass es ausreichend Drainage und Nährstoffe bietet.
Entwässerung für das Dach
Das Thema Entwässerung ist ein wesentlicher Aspekt von Dachbegrünungen. Überschüssiges Wasser muss man möglichst schnell ableiten, um das Gewicht der Begrünung und die Struktur des Dachs nicht zu gefährden. Eine schlechte Entwässerung kann zu Wasseransammlungen auf dem Dach führen. Das kann dann zu Schäden an der Dachabdichtung, der Dämmung und sogar zur Durchfeuchtung des Dachs führen. Darüber hinaus können stehende Wasserpfützen auf dem grünen Dach das Pflanzenwachstum beeinträchtigen und das Risiko von Schädlingsbefall erhöhen.
Es gibt verschiedene Entwässerungssysteme, die man bei der Installation einer Dachbegrünung berücksichtigen muss. Ein gängiges System ist die Verwendung von Drainagematten. Diese liegen noch unter dem (Erd-) Substrat, um überschüssiges Wasser abzuführen. Die Matten bestehen aus einem geotextilen Material, das den Boden vom Drainagekies trennt, um eine gleichmäßige Verteilung des Wasserflusses zu gewährleisten. Ein weiteres Entwässerungssystem ist die Verwendung von Abflussrinnen, die an den Rändern des Daches angebracht werden und überschüssiges Wasser in einen zentralen Abflusskanal leiten.
Das grüne Dach vorbereiten und bepflanzen
Wie bereits geschildert, erfordert die Einrichtung von Gründächern sorgfältige Planungs- und Vorbereitungsmaßnahmen. Bevor man mit der Installation beginnt, muss man unbedingt die Tragfähigkeit des Dachs prüfen. Nur so lässt sich garantieren, dass es das zusätzliche Gewicht der Begrünung tragen kann. Im Idealfall sollte ein Dachdecker diese Überprüfung durchführen. So können Sie sichergehen, dass es keine Schäden gibt, die eine Begrünung gefährden könnten.
Sobald das Dach für eine Begrünung freigegeben ist, kann man mit der praktischen Vorbereitung beginnen. Eine extensive Dachbegrünung ist kein so großer Aufwand. Man braucht nur eine spezielle Schutzfolie auf dem Dach platzieren und mit einer Schicht aus Drainagematten bedecken. Auf die Matten kommt dann das Substrat, in das man die Kräuter und Gräser pflanzt. Eine intensive Dachbegrünung erfordert hingegen eine dickere Schicht aus Substrat und eine aufwendigere Drainage-Konstruktion. Dadurch lässt sich am besten gewährleisten, dass man das Gewicht der Pflanzen und des Bodens gleichmäßig verteilt.
Der Auswahl geeigneter Pflanzen kommt eine besonders wichtige Bedeutung zu. Ein erfahrener Landschaftsarchitekt kann bei diesem Schritt helfen. Die ausgewählten Pflanzen müssen in der Lage sein, auf einer begrenzten Fläche zu wachsen und sich an die speziellen Bedingungen eines grünen Daches anzupassen. Nach der Einrichtung der Dachbegrünung sind regelmäßige Wartungsarbeiten erforderlich. Nur so können die Pflanzen gesund bleiben und das Entwässerungssystem einwandfrei funktionieren. Eine regelmäßige Kontrolle der Entwässerung, das Beschneiden von Pflanzen und das Auffüllen der Substrate sind einige der Maßnahmen, die ergriffen werden sollten. Bei ordnungsgemäßer Durchführung sollte das Gründach in einem guten Zustand bleiben.
Fazit: Grüne Dächer – mit System
Natürliches Grün aufs Dach zu bekommen, ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Dafür braucht man eine gründliche Vorbereitung. Die Auswahl der richtigen Pflanzen, die Überprüfung der Tragfähigkeit des Dachs, die richtige Entwässerung und die korrekte Aufbringung des Substrats sind entscheidend für ein funktionierendes grünes Dach. Es ist außerdem wichtig, sich bewusst zu sein, dass ein begrüntes Dach eine regelmäßige Optimierung erfordert. Richtig umgesetzt bietet eine Dachbegrünung zahlreiche Vorteile, wie die Verbesserung der Luftqualität, die Reduzierung von Wärmeinsel-Effekten und die Möglichkeit, einen zusätzlichen Außenraum zu schaffen. Mit einer sorgfältigen Planung können Hausbesitzer und Gebäudemanager das volle Potenzial eines Gründaches ausschöpfen und gleichzeitig einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.
Quellen
- Text: sedumartige Pflanzen / Dachbegrünung
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