Viele Wohnungen und auch Häuser besitzen für die Warmwasserbereitung einen Durchlauferhitzer. Im Gegensatz zu einem Boiler, der in einem Vorratsbehälter eine begrenzte Warmwassermenge bereitstellt, erwärmt der Durchlauferhitzer das Wasser erst dann, wenn ein Wasserhahn geöffnet wird. Auch wer eine Modernisierung plant, kann mit einem Durchlauferhitzer eine preiswerte und schnelle Lösung für die Warmwasserversorgung finden.
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Wann lohnt sich ein Durchlauferhitzer und wann nicht?
Im Neubaubereich wird man Durchlauferhitzer eher weniger finden. Aber im Altbausektor kann der Einsatz solcher Geräte durchaus wirtschaftlich sinnvoll sein. Dafür sollten dann aber einige Voraussetzungen gegeben sein:
- Für große Durchlauferhitzer (ab 18 kW) braucht man einen Starkstromanschluss. Denn diese Durchlauferhitzer verbrauchen viel Strom, da sie nach dem Durchflussprinzip größere Mengen an heißem Wasser bereitstellen sollen.
- Die Anschlussmöglichkeiten an die Wasserleitung sollten problemlos möglich sein.
- Wenn eine Heizung vorhanden ist, kann dieses die Warmwassererzeugung nicht übernehmen, wenn beispielsweise keine entsprechenden Leitungen vom Wasserspeicher zur Entnahmestelle vorhanden sind.
Wenn die Voraussetzungen erfüllt sind, kann man sich kurzfristig für wenige Hundert Euro einen Durchlauferhitzer installieren lassen. Diese würden dann weniger Geld kosten als eine Heizungsanlage mit Warmwasserversorgung.
Kleiner Durchlauferhitzer – was ist das?
Wer einen Durchlauferhitzer für einzelne Zapfstellen benötigt, wird mit einem kleinen Durchlauferhitzer bestens bedient werden. Zum Beispiel, wenn ein einzelnes Waschbecken in einem Gäste-WC bedienen werden soll. Von einem Klein – oder Minidurchlauferhitzer spricht man bei einer Leistung von 3,5 – 7 kW. Für diese Minidurchlauferhitzer ist kein Starkstrom erforderlich. Der Mini eignet sich auch für den über / unter einem Waschbecken in der Küche und auch in einer Werkstatt. Wenn solche Waschbecken nicht über einen fest installierten Warmwasseranschluss verfügen, ist ein Kleindurchlauferhitzer vielleicht eine sehr gute und vor allem kostengünstige Lösung.
Der kleine Durchlauferhitzer ist im Unterschied zu den großen gewöhnlichen kleiner und hat eine den geringeren Bedürfnissen angepasste Leistung (bis 7 kW). Was man wissen bzw. sich klarmachen sollte: Er erwärmt das Wasser nur um ca. 20 – 25°, wirklich heißes Wasser ist also mit einem Mini nicht zu haben. Dafür frisst er denn auch nicht so viel Strom wie ein großer. Da die Minis direkt an den Zapfstellen angebracht werden, kann man sich langes Verlegen von Wasserleitungen zu der nächsten Wärmequelle sparen. Gleichzeitig wird so der Hitzeverlust vermieden, der sonst entsteht, weil das Warmwasser einen längeren Weg bis zur Entnahmestelle zurücklegen muss.
Kleiner Durchlauferhitzer für Küche, Bad und Garten
Besonders geeignet ist ein kleiner Durchlauferhitzer für:
- Die Versorgung einzelner Waschbecken zum Händewaschen (WC, Küche, Wohnwagen, Garten oder Werkstatt).
- Das Reinigen von dreckigem Geschirr oder das Abspülen von Essensresten als Vorbereitung für die Spülmaschine im Waschbecken in der Küche.
- Das Befüllen eines Topfes mit warmem Wasser.
Badewanne und Dusche brauchen mehr Leistung
Nicht besonders gut geeignet sind Kleindurchlauferhitzer für den Warmwasserbedarf einer Dusche oder einer Badewanne. Für komfortables Duschen und Baden würde die begrenzte Durchflussmenge und auch die Leistung nicht reichen. Im Klartext bedeutet das, dass Sie mit einem Mini in der Dusche nur einen recht dünnen Wasserstrahl hätten. Bei der Badewanne sähe es so aus, dass Sie schon so 10 – 15 min warten müssten, bis die Badewanne voll mit Wasser ist. Und ob das Wasser dann – besonders im Winter – Ihnen wirklich warm genug ist, wäre noch eine andere Frage. Für Badewanne und Dusche empfiehlt sich also ein Durchlauferhitzer mit einer Leistung von mindestens 18 kW, bei einer Regenwald-Dusche sogar über 25 kW. Einen Anschluss an unterschiedlichen Zapfstellen ist auf alle Fälle ein No-Go für den Mini. Die zeitgleiche Nutzung verringert die Durchflussmenge. So würde dann an den unterschiedlichen Entnahmestellen das Wasser nur als Rinnsal aus dem Hahn kommen.
Die Vorteile des Kleinen auf einen Blick
- Sehr schnelle und einfache Montage. Die meisten Geräte haben eine Anschlussmöglichkeit für die normale Steckdose und man kann diese Geräte aufgrund der Größe einfach unter die Spüle stellen.
- Man hat keinen Wärmeverlust wegen des Wegfallens von langen Leitungswegen.
- Man kann Wasser und Energie sparen. Der Kleindurchlauferhitzer erwärmt ja nur so viel Wasser, wie benötigt wird. Wenn die Armatur geschlossen wird, schaltet sich der Durchlauferhitzer automatisch wieder aus. Es wird keine Energie benötigt für das Warmhalten von Wasser.
- Die geringen Anschaffungskosten
- Eine lange Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten ist möglich.
- Man hat warmes Wasser auch an Stellen zur Verfügung, wo es aufgrund der Lage sonst nicht möglich wäre.
Quellen:
- Text: Minidurchlauferhitzer
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