Kalziumsilikatplatten, auch bekannt als Calciumsilikat-Platten oder Klimaplatten, sind ein vergleichsweise neues Dämmmaterial, das seit etwa zehn Jahren auf dem Markt ist. Obwohl diese Klimaplatten keine herausragenden Dämmwerte aufweisen, eignen sie sich doch aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften für die Innendämmung und Schimmelsanierung. In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über die Vor- und Nachteile dieses mineralischen Dämmmaterials sowie über die Kosten.
Inhaltsverzeichnis
Voraussichtliche Lesedauer: 5 Minuten
Ein wohngesundes Dämmmaterial – Kalziumsilikat
Kalziumsilikatplatten bestehen hauptsächlich aus natürlichen mineralischen Stoffen wie Kalk und Sand, wodurch sie zu den umweltfreundlichen Dämmmaterialien zählen. Weder ihre Herstellung noch ihre Verarbeitung belasten die Umwelt übermäßig, und es gibt mittlerweile auch Cradle-to-Cradle-zertifizierte Produkte. Zudem gilt eine Innendämmung mit Klimaplatten als gesundheitlich unbedenklich, da das Kalziumsilikat die Raumluft nicht mit schädlichen Ausdünstungen belastet. Lediglich bei der Verarbeitung, insbesondere beim Zuschnitt der Platten, ist es ratsam, einen Atemschutz zu tragen, um das Einatmen von Staub zu vermeiden.
Innendämmung für Altbauten
Eine Innendämmung mit Kalziumsilikatplatten trägt auch zu einem angenehmen Raumklima bei, auch deshalb passt der Name Klimaplatten einfach gut. Das Material der Platten ist diffusionsoffen und ermöglicht so den Austausch von Luft und Wasserdampf. Gleichzeitig weisen Kalziumsilikatplatten oft eine wasserabweisende (hygroskopische) Eigenschaft auf und haben einen hohen pH-Wert, wodurch sie Schimmelbildung im Innenraum vorbeugen. Aufgrund dieser Eigenschaften sind sie besonders für die Sanierung von Altbauten, wie zum Beispiel Fachwerkhäusern, ideal geeignet. In solchen Fällen ist eine Außendämmung häufig nicht möglich, da aus baubiologischen Gründen oder aufgrund von Denkmalschutzvorgaben die Fassade nicht verändert werden darf.
Klimaplatten für die Innendämmung und im Ofenbau
Silikatplatten werden hauptsächlich zur Innendämmung von Altbauten verwendet, um Schimmelbildung zu vermeiden. Sie sind auch hilfreich bei der Sanierung feuchtegeschädigter Räume und bei der Schimmelsanierung. Kalziumsilikatplatten werden eingesetzt, um ganze Wände zu dämmen oder problematische, besonders schimmelgefährdete Bereiche wie Fensterlaibungen teilweise zu dämmen. Dies ist insbesondere beim Einbau neuer, dichter Fenster erforderlich, da kaum noch ein natürlicher Luftaustausch stattfindet. In Abwesenheit einer Dämmschicht kann dies zu Kondenswasserbildung und Schimmelwachstum führen. Aufgrund ihrer Hitzebeständigkeit und Nichtbrennbarkeit werden Silikatplatten auch im Kamin- und Ofenbau eingesetzt. Das Material kann extrem hohen Temperaturen standhalten. Daher werden Kalziumsilikatplatten nicht nur als Dämmstoff verwendet, sondern auch zur Verkleidung für baulichen Brandschutz. Es ist zu beachten, dass dies möglicherweise nicht dieselben Platten wie für die Innendämmung sind, da sie den bauaufsichtlichen Zulassungsbestimmungen unterliegen können.
Vor- und Nachteile von Klimaplatten für die Innendämmung
Kalziumsilikatplatten oder Klimaplatten, sind ein mineralisches Dämmmaterial, das seit etwa zehn Jahren im Handel erhältlich ist. Die Herstellung erfolgt durch Vermischung von porösen Kalksilikaten mit etwa fünf Prozent Zellstoff. Dieses Gemisch muss man dann unter Druck härten. Da das Material rein mineralisch ist, lässt es sich umwelttechnisch dann auch hervorragend entsorgen. Ein Nachteil ist der Preis sicherlich. Die Dämmplatten sind mit einem Preis von 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter vergleichsweise teuer. Ein weiterer Nachteil: Die Klimaplatten haben mit 0,050 bis 0,065 W/(mK) durchschnittlich schlechtere Dämmwerte als beispielsweise Mineralwolle. Trotzdem eignen sie sich aufgrund ihrer Porosität und ihres hohen pH-Werts zur Innendämmung und Schimmelsanierung, da sie zeitweise auftretende Feuchtigkeit puffern und schnell wieder trocknen können.
Fazit zur Innendämmung mit Klimaplatten
Die Innendämmung mit diesen Klimaplatten aus Kalziumsilikat kann man ohne große Probleme selbst durchführen. Mit einfachen Mitteln kann man passende Zuschnitte erstellen, die auch in die kleinsten Ecken passen. Am besten funktionieren die Klimaplatten ihre Wirkung in Räumen mit hoher Feuchtigkeit, wie Küche, Bäder oder Haushaltsräume. Auch wenn Klimaplatten ein vergleichsweise teureres Innendämmungsmaterial sind, sorgen sie aufgrund ihrer Beschaffenheit für ein gesundes Raumklima. Durch ihre offenporige Struktur wird zeitweise auftretende Feuchtigkeit gepuffert und später wieder an die Umgebung abgegeben. Auch eine Schimmelbildung wird zum einen wegen der kapillaren, sowie wegen der hochalkalischen Eigenschaften verhindert. Die rein natürlichen Bestandteile geben zudem keine schädlichen Dämpfe oder Ähnliches ab und sind daher bedenkenlos einzusetzen. Nachteilig sind allerdings die vergleichsweise geringen Dämmwerte und zählen damit nicht zu den Hochleistungsdämmstoffen.
Quellen
- Text: Schimmel in der Wohnung vorbeugen
- Bilder: © Foto von Monica Silvestre / Foto von Deposit