Die KfW ist bei uns in Deutschland als Förderbank bekannt. Wieso gibt es die KfW, was fördert sie und wer kann Zuschüsse und Kredite von der Förderbank bekommen?
Was ist die KfW?
Der Marshallplan zum Aufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg war der Auslöser dafür, dass die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Jahr 1948 mit Sitz in Frankfurt am Main gegründet wurde. Deutschland erhielt in den Nachkriegsjahren von den USA vor allem Wirtschaftsgüter wie Nahrung, Medikamente und Treibstoff kostenlos zur Verfügung gestellt, um das von den Kriegsgeschehnissen stark in Mitleidenschaft gezogene Land wieder aufzubauen. Diese Güter wurden wiederum im Einvernehmen mit den USA verkauft und der daraus entstandene Gewinn diente der Kreditvergabe an Unternehmen, um die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen.
Es war aber auch ein indirektes Konjunkturprogramm für die US-Wirtschaft. Dies alles war die Aufgabe der KfW. Im Jahr 1953 endeten die Leistungen aus den USA, die KfW fuhr in ihrer Tätigkeit fort und wuchs als Förderbank bis heute zur drittgrößten Bank Deutschlands und sie ist zugleich nach ihrer Bilanzsumme die weltweit größte Förderbank. Die KfW ist keine Bank im herkömmlichen Sinne. Sie führt keine Girokonten, es können auch keine Einlagen bei ihr geleistet werden. Sie ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts, das von staatlicher Seite mit einer öffentlichen Aufgabe betraut ist. Alle Geldgeschäfte der KfW sind durch den Staat abgesichert, wodurch die Bank bei den Ratingagenturen die höchstmögliche Bonität von AAA besitzt. Die Gewinne aus den Rückzahlungen der Kredite werden nicht abgeschöpft, sondern wieder reinvestiert.
Was fördert die KfW?
Das Förderprogramm der KfW ist sehr umfangreich und umfasst sowohl inländische wie globale Finanzierungen unterschiedlichster Projekte. Dazu gehören:
- Finanzierung von mittelständischen Unternehmen sowie Existenzgründern
- die Finanzierung kommunaler Infrastruktur-Projekte, soziale Organisationen sowie Vereinen
- Finanzierung von Aus- und Weiterbildung
- Globaldarlehen an Förderbanken auf Landesebene
- die Finanzierung von Bauvorhaben, Umbau, Ausbau und Energieeinsparung
Ein heutiges Kernsegment der KfW-Förderung ist das Bauwesen, wobei die Förderung und Unterstützung von Privatpersonen in ihrem jeweiligen Bauvorhaben besondere Priorität besitzt. Hierzu hat die KfW eine ganze Reihe unterschiedlicher Programme aufgelegt, die praktisch jeden Bereich abdecken, der letztlich mit Wohnen zu tun hat. Neben den Förderprogrammen im Privatbereich gibt es zusätzlich die Förderung in der Wohnwirtschaft.
Welche Programme gibt es im Bereich Wohnen der KfW?
Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten, die es im Bauwesen gibt, unterteilt die KfW den Bereich der Fördermöglichkeiten für Privatpersonen in eigene Segmente, die sich wiederum in die verschiedenen Programme unterteilen, die jeweils durch eine dreistellige Kennziffer auffindbar sind. Einige Programme finden sich in den Segmenten immer wieder, da sie identische Leistungen abdecken.
Programme der Förderbank für den Neubau
124 Kredite für den Kauf von Wohneigentum
134 Kredite für den Kauf von Genossenschaftsanteilen
424 Zuschüsse für Baukindergeld
153 Kredite für energieeffizientes Bauen
270 Kredite für den Kauf von Anlagen zur Erzeugung erneuerbarer Energien
431 Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren
433 Zuschüsse für Anlagen mit Brennstoffzelle
Programme
der Förderbank für bestehende Immobilien
124,134, 270, 424, 431, 433 sind identisch mit Segment Neubau
151, 152 Kredite für energieeffizientes Sanieren
430 Zuschüsse für energieeffizientes Sanieren
167 Ergänzungskredite für energieeffizientes Sanieren
159 Kredite für altersgerechtes Umbauen sowie Smarthome
455-B Investitionszuschüsse für Barrierereduzierung
455-E Zuschüsse für Einbruchschutz
Wer kann KfW Zuschüsse oder Kredite beantragen?
Im Prinzip kann jede volljährige Person oder ein Unternehmen einen Zuschuss oder einen Kredit bei der KfW beantragen, der zur Erfüllung eines Zieles in den oben genannten Programmen dient. Die KfW arbeitet hierbei grundsätzlich mit einer Bank zusammen, über die der Antrag eingereicht wird. Das muss nicht die Hausbank des oder der Antragstellerin sein, aber die KfW verlässt sich auf die Bewertung der Bank bezüglich Bonität des Antragsstellers sowie den Chancen zur Realisierung des Projektes.
Was sind die Unterschiede bei der KfW zwischen Neubau und Bestandsimmobilie?
Die Unterschiede liegen auf der Hand, denn was einer Bestandsimmobilie fehlt und über einen KfW-Kredit oder Zuschuss ergänzt wird, das kann in einem Neubau von Grund auf mit eingeplant werden, darum finden sich die Programme 151, 152, 430, 167, 159, 455-B sowie 455-E nur im Segment der Förderung von Bestandsimmobilien. Auf der anderen Seite gibt es das Programm 153 nur bei den Fördermitteln eines Neubaus. Kredite für energieeffizientes Bauen (153) unterliegen besonders günstigen Finanzierungsbedingungen, so etwa 0,75 % Sollzins, Kreditbetrag bis 120.000 Euro, tilgungsfreies Anlaufjahr und bis zu 30.000 Euro Tilgungszuschuss sind durchaus beachtenswerte Kennzahlen. Diese Angaben beziehen sich auf den Neubau eines KfW-Energieeffizienzhauses.
Für eine Bestandsimmobilie beträgt der Zinssatz des Förderkredits nicht unter 0,84 % und die maximale Kredithöhe beträgt 100.000 Euro. An diesen Unterschieden ist klar zu erkennen, dass die KfW den Neubau energieeffizienter Häuser in der Förderung bevorzugt, was auch unter dem Aspekt der CO2-Reduzierung in der Umwelt zu betrachten ist sowie der Nachhaltigkeit bei den verwendeten Baustoffen. Zusätzlich entsteht dadurch neuer, dringend benötigter Wohnraum.
Wie kann ich die Förderung beantragen?
Zunächst sollte man gründlich eruieren, welches der verschiedenen Förderprogramme infrage kommt. Das lässt sich am besten auf den Seiten der KfW im Internet anstellen. Dort finden sich nicht nur die Details zu den Programmen, sondern auch verschiedene Hilfen wie etwa die Suche nach einem Finanzierungspartner, wenn die eigene Hausbank nicht infrage kommt. Der Förderungsantrag wird nach einem Beratungsgespräch über den Finanzierungspartner an die KfW weitergeleitet.
Quelle:
Holzkämpfer Bauelemente Hannover)
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