Gabionen richtig befüllen ist nicht gerade eine leichte Arbeit. Doch längst haben sie viele Gärten erobert- nicht nur, aber ganz besonders als Zäune. Die Grenzziehung von Gärten ist eben von einem alten Kulturgut zu einem vielseitigen Designelement gewandelt.
Alte Zäune – moderne Zäune
Zäune haben eine lange Tradition. Immerhin sind sie eines der ersten soziokulturellen Werke von uns Menschen. Die ersten Vorläufer unserer Zäune entstanden in der Jungsteinzeit, als der Mensch sesshaft wurde.
Nicht mit den heutigen modernen Zaunsystemen vergleichbar, aber schon damals wurde der Boden mit Urformen der heutigen Zäune eingegrenzt. Das Vieh wurde geschützt und die Besitzverhältnisse klar geregelt. Im Mittelalter regelten Zäune Durchlass- und Wegerechte. Damals wurde mit den Zäunen erstmals die Landschaft strukturiert.
Im Mittelalter war es zudem undenkbar, dass ein Kloster über keinen Bauerngarten verfügte. Sämtliche Wild- und Heilkräuter wurden gepflanzt und in der Klosterküche zu wertvollen Tinkturen, Likören und Salben verarbeitet.
Der traditionelle Bauern- beziehungsweise Klostergarten war mit einem einfachen Holzzaun begrenzt. Obwohl einfach stimmt nicht ganz, denn die Holzlatten wurden meist kunstvoll miteinander zu Flecht-, Ring- oder Speltenzäunen verbunden. Heute werden an Zäune ganz andere Forderungen gestellt.
Zwar ist es in manchen Fällen auch heute noch notwendig das Grundstück einzuzäunen, doch moderne Zäune sollen einerseits den Garten optisch aufwerten und anderseits erwarten Sie sich vom neuen Zaun einen perfekten Sichtschutz.
Moderne Vielfalt an Zäunen
Seit der industriellen Revolution haben sich die Zaunsysteme stark verändert. Vor allem in der Stadt werden die Zäune zur Kunstform stilisiert. Das Angebot ist so vielfältig und für Haus- und Gartenbesitzer fast grenzenlos. Vom klassischen Holz über eine kunstvoll errichtete Mauer bis hin zu modernen Gabionen und langlebigen Kunststoffzäune, es gibt für jeden Geschmack, Stil des Hauses und Gartens sowie Landschaftstyp das passende Zaunsystem.
Ob praktischer WPC Sichtschutz für die Terrasse oder stylischer Glaszaun für die moderne Architektur, ein Trend macht sich bemerkbar: Zäune, die die Natürlichkeit unterstreichen, erleben eine kleine Renaissance. Dieser Trend ist sicher dem Thema Nachhaltigkeit geschuldet und immer mehr Heimwerker nehmen sich dieser schönen Facette an. Dem Wunsch vieler Hobbyheimwerker, Nützliches mit Schönem zu verbinden und dabei gleichzeitig die Natürlichkeit in den Vordergrund zu rücken, werden Gabionen gerecht.
Gabionen liegen voll im Trend
Sie können Ihre Gabionen individuell gestalten, indem Sie verschiedene Steine verwenden. Sie können jederzeit die Gabionen erweitern und auch bepflanzen.
Das Wort Gabione leitet sich vom italienischen Gabbia ab und bedeutet übersetzt Drahtgeflecht oder Schüttkorb. Auf Ihrem Grundstück können Sie Gabionen vielfältig verwenden: Als Zaun, zur Begrenzung Ihres Hochbeetes, für niedrige Trockenmauern oder als moderne Gartenbank.
Drahtkörbe selbst errichten
Gabionen können Sie mit verschiedenen Materialien befüllen:
- Sandstein
- Klinker
- Kies
- Backsteine
- Holz
- Granit
- Pflastersteine
- Schotter
Gabionen richtig befüllen ist keine Hexerei und gelingt auch ungeübten Heimwerkern. Ganz gleich für welches Füllmaterial Sie sich letztendlich entscheiden, wichtig ist der Aufbau des Drahtgeflechts. Für kleine Gabionen benötigen Sie nur einen ebenen und tragfähigen Untergrund.
Größere Gabionen, vor allem wenn sie höher als einen Meter sind, brauchen ein Betonfundament. Wenn Sie sich für sehr hohe und schmale Gabionen entscheiden, dann brauchen die Gabionen einen einbetonierten Metallpfosten als Stütze.
Achten Sie beim Errichten der Drahtkörbe darauf, dass Sie einen Abstand von dreißig bis vierzig Zentimeter zu Ihrer Hauswand einhalten, damit Sie die Hauswandabdichtung nicht beschädigen.
Überprüfen Sie vor dem Befüllen, ob Ihr Schüttkorb auch wirklich waagrecht steht. Befüllen Sie nicht das Drahtgerüst, wenn es nicht waagrecht steht. Die Last des Füllmaterials liegt sonst auf den Gabionenwänden und diese sind für eine schwere Last nicht ausgelegt.
Beim Befüllen der Gabionen ist etwas Geduld erforderlich. Es erinnert fast ein bisschen an das Puzzeln. Reihen Sie die Steine so aneinander, dass zwischen den einzelnen Steinen nur sehr kleine Lücken frei bleiben.
Gabionen richtig befüllen
Gabionen richtig befüllen heißt nicht unbedingt, dass Sie die Gabionen mit Steinen befüllen müssen. Gehen Sie neue Wege und gestalten Sie Ihren Garten oder Terrasse ganz individuell. Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wiederverwertung ganz im Sinne des Upcycling? Befüllen Sie Ihre Gabionen mit leeren Flaschen aus Glas oder ganz natürlich mit Tannenzapfen.
Sie können Ihre Gabionen ganz nach Ihrem persönlichen Geschmack mit den unterschiedlichsten Materialien befüllen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Sie bei Bedarf die Füllung nach ein paar Jahren austauschen können. Die klaren Formen der Gabionen wirken sehr modern und gleichzeitig bieten Ihnen die Drahtkörbe einen sehr guten Lärmschutz. Außerdem sind die Zwischenräume ein beliebter Lebensraum von zahlreichen Tieren, wie etwa von Eidechsen und nützlichen Insekten.
Bildquellen Gabionen richtig befüllen
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