Nachhaltige Materialien werden im Innenausbau immer beliebter. Sie sorgen für ein angenehmes Raumklima, sind langlebig und schonen die Umwelt. Rund 38 % der deutschen Haushalte setzen bereits auf nachhaltige Alternativen wie Holz, Bambus oder Kork. Diese Materialien überzeugen durch ihre natürlichen Eigenschaften und ihre vielseitige Einsetzbarkeit. Neben ökologischen Vorteilen punkten sie mit optischer Ästhetik und einer wohltuenden Atmosphäre. Aber eine Frage bleibt: Sind nachhaltige Materialien für den Innenausbau wirklich besser als konventionelle Materialien? Einige Antworten darauf liefert dieser Artikel.
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„Gesunde“ Böden für einen nachhaltigen Innenausbau
Nachhaltige Materialien für den Innenausbau tragen maßgeblich zu einem gesunden Raumklima bei. Ein Korkboden punktet etwa nicht nur mit seiner Umweltfreundlichkeit, sondern auch mit seinen gesundheitlichen Vorteilen. Seine elastische Struktur schont die Gelenke und sorgt für einen angenehmen Gehkomfort. Zudem wirkt Kork wärmedämmend, was kalte Füße in Wohn- und Schlafzimmern verhindert.
Seine glatte, porenfreie Oberfläche lässt sich leicht reinigen und reduziert die Ansammlung von Staub und Allergenen. Für Allergiker ist Kork eine ideale Wahl, da er die Luftqualität positiv beeinflusst. Überdies wird Kork aus der Rinde der Korkeiche gewonnen, ohne den Baum zu fällen, was ihn zu einem ganz besonders nachhaltigen, erneuerbaren und natürlicherweise auch schadstofffreien Material macht.
Holzböden: Natürlichkeit für Gesundheit und Wohlbefinden
Holzböden bieten ebenfalls zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Parkett und Massivholzdielen aus heimischen Hölzern wie Eiche oder Buche tragen durch ihre natürlichen Eigenschaften zu einem ausgeglichenen Raumklima bei. Holz kann Feuchtigkeit aufnehmen und bei trockener Luft wieder abgeben, was die Luftfeuchtigkeit reguliert. Diese Eigenschaft beugt Schimmelbildung vor und schafft ein angenehmes Wohngefühl.
Die Verwendung von FSC-zertifizierten Hölzern garantiert nicht nur Nachhaltigkeit, sondern auch den Verzicht auf schädliche Chemikalien in der Verarbeitung. Massivholzdielen sind robust und langlebig, was bedeutet, dass sie nicht oft ausgetauscht werden müssen – ein Aspekt, der ebenfalls der Gesundheit der Bewohner zugutekommt. Laminat aus recycelten Holzfasern stellt eine weitere gesunde Alternative dar, da es weniger Chemikalien enthält als viele herkömmliche Bodenbeläge.
Ökologische Wandgestaltung
Auch bei der Wandgestaltung liegen nachhaltige Optionen im Trend. Naturfarben auf Lehmbasis oder Kalkfarben regulieren die Luftfeuchtigkeit und sorgen für ein gesundes Raumklima. Sie kommen ohne chemische Zusatzstoffe aus und eignen sich daher besonders für empfindliche Personen. Tapeten aus recyceltem Papier oder Grasfasern bieten eine umweltfreundliche Alternative zu konventionellen Varianten.
Wie Naturfarben den Innenausbau bereichern
Lehmfarben zeichnen sich durch ihre hohe Diffusionsfähigkeit aus. Sie nehmen Feuchtigkeit auf und geben sie wieder ab, was Schimmelbildung vorbeugt. Kalkfarben punkten mit ihrer antibakteriellen Wirkung. Ihre natürlichen Pigmente erzeugen harmonische Farbtöne, die sich individuell anpassen lassen.
Dämmstoffe aus natürlichen Quellen
Im Bereich der Dämmung gewinnen natürliche Materialien immer mehr an Bedeutung. Stoffe wie Hanf, Schafwolle und Zellulose bieten eine umweltfreundliche Alternative zu synthetischen Isoliermaterialien. Ihre hervorragenden Isoliereigenschaften sorgen für eine effiziente Wärmedämmung und reduzieren gleichzeitig den Energieverbrauch. Diese Materialien sind biologisch abbaubar, was sie zu einer ökologischen Lösung für moderne Bauprojekte macht.
Hanf überzeugt durch seine vielseitigen Eigenschaften. Dieses Material ist resistent gegen Schimmel und Ungeziefer, was es besonders langlebig und hygienisch macht. Hanfdämmung lässt sich leicht verarbeiten und ist daher bei Bauprojekten jeder Größe beliebt. Zusätzlich wirkt Hanf regulierend auf die Luftfeuchtigkeit und trägt so zu einem gesunden Raumklima bei.
Nachhaltige Materialien Innenausbau – Zellulose und Schafwolle
Zellulose und Schafwolle sind ebenfalls beeindruckende natürliche Materialien, die man für den Innenausbau, und zwar speziell für die Dämmung von Dachboden und Wänden, wunderbar einsetzen kann.
Zellulose wird aus recyceltem Papier hergestellt und ist ein Paradebeispiel für ressourcenschonende Bauweise. Dieses Material besitzt eine hohe Dämmleistung und eignet sich sowohl für Dachböden als auch für Wände. Zellulose ist diffusionsoffen, wodurch Feuchtigkeit transportiert wird und das Risiko von Schimmelbildung sinkt. Da es sich um ein recyceltes Produkt handelt, reduziert Zellulose die Abfallmenge und den CO₂-Fußabdruck.
Schafwolle bietet ebenfalls beeindruckende Eigenschaften. Sie ist von Natur aus feuchtigkeitsregulierend und sorgt für ein ausgewogenes Raumklima. Diese Dämmung ist schadstofffrei und besonders hautfreundlich, was sie für empfindliche Personen attraktiv macht. Ihre Fähigkeit, Schadstoffe wie Formaldehyd aus der Luft zu binden, erhöht die Luftqualität zusätzlich.
Quellen
- Text: FSC – internationales Zertifizierungssystem für nachhaltige Waldwirtschaft / Schafwolle
- Bilder: © Depositphotos / Depositphotos