Ein Haus ist längst nicht mehr nur eine Unterkunft, sondern ist der Ort, an dem die Kraftreserven wieder aufgetankt werden. Damit das gelingt, dürfen keine lauten Geräusche von außen nach innen dringen. Die Räume im Inneren sollten also möglichst gut isoliert sein. Welche Möglichkeiten hat man als Hausbesitzer, sich vor lauten Geräuschen in der Umgebung zu schützen. Worauf kommt es dabei an? Viel hilft viel, dürfte auch in diesem Fall nicht helfen. Was also wäre überhaupt ein optimaler Schallschutz?
Wir sind von Schall umgeben und das stresst
Unsere moderne Umgebung wimmelt nur so von lauten Geräuschen, auch Schall genannt. Wir sind, vor allem in Städten und ganz besonders in der Nähe von Verkehrsknotenpunkten, von einem ständigen Geräuschpegel umgeben. Ein zu hoher Schallpegel, besonders wenn er dauerhaft sein sollte, tut uns Menschen nicht gut. An viele Geräusche gewöhnen wir uns zwar, aber um den Preis, buchstäblich nie richtig zur Ruhe zu kommen. Das macht auf Dauer krank, besonders dann, wenn wir eh schon gestresst sind. Ja, Schall in größeren Dosen bedeutet für die allermeisten Menschen ziemlichen Stress.
Schallquellen und Schallpegel differenzieren
Schallquellen gibt es heutzutage zwar jede Menge, aber die Schallquellen sind letztlich nicht entscheidend, sondern der aus all diesen Geräuschen resultierende Schallpegel:
- Schall bezeichnet rhythmische Schwingungen, die durch die Luft „getragen“ werden. Dabei wird nicht unterschieden, ob es sich um Straßenlärm oder Gespräche handelt. Vor Wänden oder Fenstern macht der Schall keinen Halt und kann hindurchdringen. Neben dem Schall von außen gibt es auch den Schall, der im Inneren entsteht.
- Der Trittschall / Körperschall: Diese Schwingung wird durch das Auftreten auf dem Fußboden erzeugt und in die untere Etage weitergetragen.
- Der Gehschall / Körperschall: Entsteht beim Gehen in einem Raum. Im Gegensatz zum Trittschall wird dieser unmittelbar im selben Raum wahrgenommen.
- Der Luftschall: Diese Schwingung wird über die Luft weitergetragen und dringt sogar in Gebäude ein.
Optimaler Schallschutz für Dach, Fenster, Türen & Co
Mit wenigen Handgriffen ist es möglich, die störende Geräuschkulisse aus den eigenen vier Wänden zu verbannen. Dies gilt für Lärm, der von außen eindringt, wie für den, der im Inneren entsteht. Dieser Umstand muss bereits bei der Hausplanung berücksichtigt werden. Um einen wirksamen Schallschutz zu erreichen, hilft es, sich die heimischen Schwachstellen im Hinblick auf die Geräuschkulisse genauer anzusehen.
Optimaler Schallschutz für Dach & Wände
Fluglärm ist lästig. Dieser Geräuschkulisse kann man effektiv entgegenwirken, indem man auf ein massives Dach setzt. Gleichzeitig sollte eine gute Dämmung eingebracht werden, die schallabsorbierend ist. Auch die Wände können schon einen passablen Schallschutz bewirken, nämlich dann, wenn es sich um Massivhaus handelt. Ein Massivhaus, darauf kommt es in diesem Fall an, besitzt dicke Wände. Diese sind nötig, um einen hohen Schallschutz zu erzielen. Häuslebauer sollten also Ziegel, Kalksandstein oder Beton für die Errichtung ihrer Wände verwenden.
Böden und Bodenbeläge schlucken jede Menge Lärm
Mehrschalige Geschossdecken bieten einen optimalen Schallschutz. Unter dem eigentlichen Bodenbelag ist eine Trittschalldämmung zu verlegen und an Randdämmstreifen zu denken. Für diesen Zweck können Schaumstoff oder eine spezielle Folie zum Einsatz kommen. Elastische Bodenbeläge wie PVC oder Linoleum eignen sich, um den Schall zu dämpfen. An eine gute Trittschalldämmung sollte vor allem im Kinderzimmer gedacht werden, da sich der Schall ohne eine entsprechende Isolierung schnell verbreiten kann.
Optimaler Schallschutz für Fenster, Türen und Leitungen
Schallschutzprodukte finden sich auch in der Ausstattung für Gebäude wieder. So gibt es spezielle Schallschutztüren und Schallschutzfenster. Schwere und gut schließende Standard-Türen sowie isolierte Standard-Fenster sind ebenso effektiv. Bei Straßenlärm sollten Fenster eingebaut werden, die eine hohe Schallschutzklasse aufweisen. Ein besonderes Augenmerk sollte auf Fenster mit Rollläden gelegt werden. Der Rollladenkasten muss über eine ausreichende Dämmung verfügen. Das Gleiche gilt für sämtliche Rohrleitungen im Haus. Ohne ein geeignetes Dämmmaterial, kann sich der Schall ausbreiten. Deswegen gilt es, die Rohre zu isolieren.
Optimaler Schallschutz in Innenräumen?
Der Schall lässt sich nicht nur durch die Verwendung von Baumaterialien dämpfen. Das Mobiliar eines Hauses ist ein ebenso wichtiger Faktor, der nicht vernachlässigt werden sollte. Vor Schall schützende Vorhänge zum Beispiel können dabei helfen, Schallwellen effektiv zu absorbieren. Aber nicht immer müssen es speziell für diesen Zweck optimierte Hilfsmittel sein, um sich vor zu viel an Lautstärke zu schützen. Oft reicht es aus, die Räume eines Hauses mit Teppichen, Möbeln und klassischen Vorhängen auszustatten. Ein hohes Maß an Schallwellen schlucken nämlich schon Oberflächen, die in sich strukturiert sind.
Quellen
- Text: Schallwellen – so breiten sie sich aus / Schallausbreitung, Stichwort bei Wikipedia
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