Pflaster verlegen ist oft ein Groß Projekt. Aber möglich ist es schon, die Steine für einen Gehweg selbst zu verlegen. Ein paar Tipps.
Wie verlege ich Pflastersteine?
Eine Zufahrt zur eigenen Garage oder ein Gehweg zum Hauseingang zu pflastern, ist meist eine durchaus größere Arbeit, die in der Regel von Fachleuten – Pflasterern – ausgeführt wird.
Pflaster verlegen ist zum Teil ziemlich anstrengend. Vor allem der Aushub kann ganz schön schweißtreibend werden, wenn es sich um eine größere Fläche handelt, für die Sie das Pflaster verlegen wollen.
Ebenso empfiehlt sich ein Pflasterer, wenn Sie ausgefeilte Pflaster-Muster verlegen wollen oder wenn Sie eine Auffahrt pflastern wollen.
Was Sie bei der Planung des Projekts „Pflaster verlegen“ alles beachten müssen, listen wir Ihnen hier auf.
Sodass Sie alle Informationen haben um entscheiden zu können, ob Sie sich das Pflastern selbst zutrauen. Oder wenn nicht, für welche Arbeiten Sie lieber einen Profi engagieren.
Mit einer gut durchdachten Planung und dem richtigen Handwerksmaterial sowie Geschick und genügend Kraft können Sie vor allem Wege, die nur selten große Gewichte wie LKWs tragen müssen, auch selbst pflastern.
Pflaster verlegen – Planung
Beim Pflaster verlegen bzw. Wege pflastern müssen Sie drei entscheidende Fragen vorab klären.
1. Pflaster verlegen – Wahl der Pflastersteine
Zuallererst sollten Sie sich fragen, welche Steine Sie für den Weg oder für die Fläche verwenden wollen.
Die Wahl der Pflastersteine ist vom Preis abhängig, den Sie für ihr Vorhaben aufbringen wollen. Eine Pflasterung mit Naturstein ist in der Regel um einiges teurer als eine Pflasterung mit Betonstein.
Davon abgesehen, ist letztlich Ihr persönlicher Geschmack entscheidend, welche Pflastersteine Sie verwenden wollen. Sie sollten natürlich im Stil und in der Farbgebung zu der Hausfassade passen und sich stimmig ins Bild der gesamten Anlage einfügen.
2. Mengen an Pflastersteinen und Schotter berechnen.
Nun muss geklärt werden, wie viel Quadratmeter Fläche mit Steinen gepflastert werden soll. Und daraus folgend, wie viel Material Sie benötigen.
Messen Sie die Fläche, die Sie pflastern wollen, genau aus und berechnen mit diesen Daten, wie viele Steine Sie benötigen.
Hilfestellung bieten hierbei verschiedene Berechnungsprogramme, die darüber hinaus die Projektskizzen anschaulich darstellen.
Außerdem brauchen Sie Schotter, das heißt je nach Beanspruchung des Weges und der Wahl der Steine eine Mischung aus Kies (fein oder mittelgrob gekörnt), Split und zudem auch noch Brechsand.
An Werkzeug benötigen Sie:
- Werkzeug zum Ausheben des Erdreichs – am besten Sie leihen sich einen Mini-Bagger, ansonsten nunja Spaten.
- eine Richtschnur und eine Harke für den Aushub des Erdreichs
- eine Schaufel für das Ausbringen von Kies und Schotter
- einen Gummihammer für das Richten (nicht Festklopfen) der Pflastersteine
- einen Winkelschleifer mit Steinschneiderscheibe oder einen Steinknacker zum Zuschneiden der Steine
- eine Rüttelmaschine – mit Gummiunterlage sowohl für das Schotterbett als auch für die dann fertige Pflasterung
Zudem sollten Sie sich vorab auch fragen, in welchem Muster die Steine, seien es Natursteine oder Beton, angeordnet werden sollen. Komplexere Muster überlassen Sie wie gesagt besser der Erfahrung eines Pflasterers.
3. Kosten der Pflasterarbeiten
- Natursteine kosten etwa 30 bis 80 Euro pro Quadratmeter, sehen dafür auch oft ansprechend aus.
- Betonstein kostet, je nach Farbe und Durchlässigkeit zwischen 6 und 20 Euro pro Quadratmeter.
Diese Kosten sowie die für Kies, Split, Brechsand und Werkzeuge müssen Sie auf jeden Fall einkalkulieren.
Abhängig davon, welche Arbeiten Sie selbst durchführen oder in Auftrag geben, kommen dann noch Handwerkerkosten dazu. Für diese können Sie sich zum Beispiel auf my.hammer.de informieren.
Kleiner Tipp: Handwerker bieten ein Komplett-Paket (Material und Transport inklusive) mitunter deutlich günstiger an als Einzelarbeiten. Sodass Sie
Über Möglichkeiten der Finanzierung, gerade bei größeren Pflaster-Projekten, können Sie sich zum Beispiel auf der Webpräsenz der LBS informieren oder anderweitige Finanzberatungen aufsuchen.
Pflaster verlegen – drei Schritte
Alles vorbereitet? – Dann ran an´s Werk des Pflaster verlegens.
Grundlegend gehen Sie in drei Schritten vor – wobei
1. Schritt – Boden ausheben, glätten und Richtschnur ziehen
Je nachdem wie stark der Pflasterweg schließlich beansprucht werden soll, heben Sie das Erdreich 20 bis 50 cm tief aus.
20 cm reichen zum Beispiel bei reinen Gehwegen, Garageneinfahren brauchen schon 40 cm und wenn Sie z.B. Ihren Kunden eine Parkmöglichkeit bieten wollen, dann 50 cm.
Je nach Größe der Fläche, der ausgehobenen Tiefe und der Anzahl der Personen, brauchen Sie dafür wenige Stunden bis einige Tage. Da kann es sich unter Umständen lohnen, für diesen Arbeitsgang einen Mini-Bagger zu mieten.
Bei der Anlage der Fläche noch zu beachten: Ideal ist ein wenigstens kleines Gefälle, damit Regenwasser dann schneller ablaufen kann.
Wenn Sie mit dem Aushub fertig sein, harken Sie den gesamten Boden.
Schließlich sollten Sie die Richtschnur in der Höhe aufspannen, in der die Pflastersteine dann nach oben hin abschließen sollen.
2. Schritt – Frostschutzschicht und Pflasterbettung
Die Höhe der Pflasterbettung insgesamt richtet sich wieder danach, wie stark der gepflasterte Weg schließlich beansprucht wird. Je stärker die Belastung, desto mehr Schichten aus Split brauchen Sie.
Um die Pflasterung vor Frost zu schützen, empfiehlt es sich, zuerst eine Kiesschicht von 10 cm Höhe zu schütten und diese dann mit einer Rüttelmaschine zu verdichten.
Für Pflasterbettung selbst bringen Sie mehrere Schichten aus.
1. Eine Schicht von ca 4 cm aus einem Gemisch aus feinkörnigem Kies und Splitt. Diese brauchen Sie nicht mit der Rüttelmaschine zu verdichten.
2. Eine Schicht von ca 10 cm aus Splitt. Diese sollten Sie anschließend mit der Rüttelmaschine verdichten und ggf. noch weitere – dünnere – Schichten ausbringen und diese wieder verdichten.
3. Eine Schicht von 1-3 cm aus einem Gemisch aus Splitt und Brechsand. Diese brauchen Sie nicht zu verdichten.
Tipps für diesen Schritt:
- Solange die Splittschichten nicht mit dem Rüttler verdichtet sind, sollte die Fläche nicht betreten werden.
- Orientieren Sie sich beim Ausbringen der Schichten an der Richtschnur: Für die abschließenden Pflastersteine benötigen Sie dann noch 10 cm Luft.
- Ebenfalls zu beachten gilt es, dass der Untergrund aus Kies und Splitt immer so glatt wie möglich ist.
3. Schritt – Das Pflaster verlegen
Die angelieferten Pflastersteine sollten Sie möglichst auf Paletten kommen lassen. So lassen sich diese besser anlegen bzw. in der richtigen Position zurechtlegen.
Beim Verlegen der Pflastersteine achten Sie darauf, dass alle Steine mit der richtigen Seite nach oben liegen und gleichmäßig angeordnet werden und zwar mit einem Abstand von etwa 2 bis 3 mm zueinander.
Sie können die Steine ggf. mit dem Winkelschneider zuschneiden. Die Kanten der einzelnen sollten exakt (parallel) neben einander liegen und die Fugenbreite – von 2 bis 3 mm zwischen den Pflastersteinen sollte möglichst gleichmäßig ausfallen.
Die Pflastersteine werden nicht in die Splitt-Schicht reingeklopft, sondern lediglich locker raufgelegt.
In die Pflasterfugen fegen Sie möglichst schnell ausreichend viel Brechsand, damit die Abstände zwischen den Pflastersteinen stabilisiert werden.
Wenn alle Steine in Ihrem Schotterbett liegen und alle Fugen mit Sand dicht gefüllt sind, gehen Sie abschließend noch einmal mit der
Rüttelmaschine über die nun schon fertige Pflasterung. Benutzen Sie dieses Mal die Gummiunterlage, damit Ihre Pflastersteine alle heil bleiben.
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Pflastern im Garten – was gibt es zu tun?
Bildquellen:
Pflaster verlegen – ein größeres Projekt © Walter J. Pilsak
Pflasterweg im Garten © appeltern.nl/nl
Pflaster verlegen – Materialien © Artalis / fotolia.com