Wir haben fünf Regeln für Sie, wie Sie in Ihrer Hobbywerkstatt sparsam haushalten können. Sollten Sie auch tun, denn so eine Hobbywerkstatt geht sonst ins Geld. Heimwerken ist eine Tätigkeit, mit der man teilweise richtig Geld sparen kann, weil man nur die Materialien benötigt und somit zumindest der Arbeitslohn wegfällt. Was allerdings viele ignorieren, ist, dass eine Hobbywerkstatt auch Geld kostet. Gerade am Anfang, wenn man Werkzeuge anschaffen muss wie dauerhaft, kostet eine Hobbywerkstatt ganz schön. Und später muss man natürlich Verschleißteile, Verbrauchsmaterialien etc. ersetzen. Darüber wird die Sache dann nicht selten zu einem Fass ohne Boden. Es sei denn Sie beherzigen unsere Tipps, wie Sie in Ihrer Werkstatt sparsam haushalten.
1. Regel: Wer billig kauft, kauft immer zweimal
Es gibt, grob gesagt, für jedes Werkzeug, das man sich denken kann, eine Qualitätsskala:
- Für Laien
- Für Heimwerker
- Für Profis
Wer sich darunter nichts Genaues vorstellen kann: Bei einem großen Möbelhaus werden unter anderem auch Akkuschrauber für einen tatsächlich einstelligen Betrag angeboten. Ein Paradebeispiel für Laien-Werkzeug, das nur „alle Jubeljahre“ benutzt wird – und in einer Riege mit vielem, was in typischen Ein-Euro-Shops angeboten wird. Das Problem daran ist: Wer wirklich Heimwerker ist, benutzt sein Werkzeug ungleich häufiger und wird alles, was billig ist, rasch an seine Grenzen bringen.
Eine Bohrmaschine für 30 Euro, die kurz nach dem Ende der Garantiezeit schlapp macht, ersetzt durch eine weitere für 30 Euro, macht bereits 60 Euro – gibt die dann auch nach zwei Jahren den Geist auf, hat man nach vier Jahren 90 Euro für Bohrmaschinen ausgegeben. Hätte man gleich ein Modell für 80 gekauft, hätte es mutmaßlich bis hierhin klaglos alles mitgemacht und man selbst Geld gespart. Nein, Sie müssen keine Unsummen für Profiwerkzeug ausgeben. Profiwerkzeug für eine Hobbywerkstatt ist normal überflüssig teuer. Das rechnet sich nicht. Denn die Preisdifferenz kommt vor allem durch eine enorme Robustheit der Profiwerkzeuge. Die ist für den täglichen, ganztägigen Einsatz ausgelegt – für Profis halt. Aber von Billigwerkzeug sollten Sie eben auch die Finger lassen. Billigwerkzeuge für den Laien sind einfach Geldverschwendung für eine Hobbywerkstatt.
2. Regel: Kaputt sollte immer auch upgraden bedeuten
Mal angenommen, Sie haben gerade die alte Holztreppe mit dem 60-Euro-Exzenterschleifer wieder in den Urzustand gebracht. Jetzt aber hat das Werkzeug „einen weg“. Am Schleifteller haften die Pads nicht mehr richtig. Die Griffzonen-Gummis sind perforiert, am Gehäuse ist eine Ecke herausgebrochen, weil einem das Gerät mal aus der Hand gerutscht ist. Was ist in dem Fall besser?
- Man kauft das gleiche Modell nochmal
- Man kauft mindestens die nächstbessere Stufe
Es ist Nummer 2. Aus einem einfachen Grund: Wenn man ein Werkzeug „kaputt gearbeitet“ hat, ist das häufig ein Zeichen dafür, dass seine Qualitätsstufe nicht den eigenen Ansprüchen genügte. Das nächst bessere Tool kommt höchstwahrscheinlich dem schon näher, daher sollte man Geld in die Hand nehmen – denn man erkauft sich ein künftig besseres Arbeitsergebnis und/oder längere Lebensdauer.
3. Regel: Der Grundstock muss vollständig sein, auch wenn es kostet
Es ist sicherlich ein Heimwerker-Stammtisch-Thema: Was ist die Werkzeug-Grundausstattung, die man wirklich benötigt, wenn man komplett neu in das Hobby einsteigt? Antworten darauf gibt es viele, denn es hängt ja primär schon vieles davon ab, in welchem Bereich man sich betätigen will – wer mit Metall arbeiten will, braucht einen anderen Tool-Grundstock als ein Holzwerker und der wiederum etwas völlig anderes als ein Gartenheimwerker. Eines eint jedoch alle Parteien: Das, was man für sein Heimwerker-Feld benötigt, sollte vollständig vorhanden sein.
Natürlich schlägt so etwas immer ein Loch ins Konto. Das kann man regeln, indem man einen Kredit als Überbrückung nutzt oder in diesem Jahr mal auf den Strandurlaub verzichtet. Denn was man durch diese Einmal-Ausgabe erntet, ist folgendes:
- Die Möglichkeit, Projekte ohne Zeitverzug angehen zu können
- Keine Notwendigkeit, Dinge halbherzig machen zu müssen, weil man improvisieren muss
- Kein gestückeltes Anschaffen, was oft genug dazu führt, dass man in der Summe mehr ausgibt
Egal was Ihnen an Projekten auch einfällt, Sie können sofort loslegen, brauchen nur noch das Rohmaterial.
4. Regel: Gute Heimwerker haben ein Sparschwein
Der Traum aller Heimwerker, die mit Metall zu tun haben: Ein Schutzgas-Schweißgerät, das mit 400 Volt Drehstrom versorgt wird. Damit kann man zwischen dünnsten Blechen und dicken Metallen alles bezwingen.
Aber man hat auch gleich drei Kostenpunkte, die dauerhaft auf einen zukommen:
- Strom
- Schutzgas
- Fülldraht
Eine zehn Liter Flasche Argon schlägt je nach Anbieter mit Preisen jenseits der hundert Euro zu Buche.
Was den Stromverbrauch anbelangt, kann man bei einem 400 Volt Gerät davon ausgehen, in der 5kW Leistungsklasse zu landen. Was das kostet kann man sich ausrechnen:
(Leistung in kW x Betriebszeit in Stunden) x (Strompreis pro Kilowattstunde in Euro)
Mal angenommen, der Strompreis beträgt 30 Cent pro Kilowattstunde und man schweißt eine halbe Stunde lang, sähe das folgendermaßen aus:
(5kW x 0,5) x (0,30) = 75 Cent Stromkosten
Das mag nicht nach viel klingen, aber es läppert sich zusammen mit den anderen Betriebskosten.
Und egal, welches andere Werkzeug man sich auch anschaut, sie alle verursachen bestimmte Fixkosten für Strom und Verbrauchsmaterialien.
Der schlaue Heimwerker wartet nicht ab, bis ihn notwendige Verbrauchsmaterial-Nachkäufe bzw. das Eintrudeln einer Rechnung vor vollendete Tatsachen stellen. Er stellt in seiner Werkstatt ein Sparschwein auf. Und egal was er wie lange macht, jedes Mal wirft er einen Euro dort hinein.
Manchmal wird es für das, was man tut, viel zu viel sein, manchmal auch zu wenig. In der Summe wird es jedoch meistens sämtliche Betriebs- und Verschleißteilekosten decken. Und was macht man mit dem Rest? Den steckt man entweder in neues Werkzeug oder gönnt sich am Jahresende eine kleine Weihnachtsfeier.
5. Regel: Gekauft wird antizyklisch
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass in den einschlägigen Beilagen-Werbeblättern unterschiedliche Werkzeuge zu unterschiedlichen Jahreszeiten angeboten werden? Anstreich- und Tapeziertools zu Jahresbeginn, Kettensägen und Astscheren im Herbst?
Das liegt daran, dass jedes Werkzeug eine Saison hat. Und ungleich zu dem, was die Werbeblätter suggerieren, bekommt man es dann nicht besonders günstig, sondern es ist das genaue Gegenteil der Fall.
Hier deshalb die finale Regel um sparsam haushalten zu können: Wer einen Rasenmäher braucht, kauft ihn im Dezember. Eine Kettensäge nach dem Ende der Schnittperiode Anfang März. Diese Liste lässt sich fortführen, immer jedoch wird ihr Befolgen dafür sorgen, dass man teils dramatische Summen einsparen kann.
Bildquellen:
© Philip Swinburn / unsplash.com / Pexels from Pixabay