Sich ein Tiny Haus nicht nur als Wochenendhaus, sondern als Hauptwohnsitz einzurichten, stellt für viele das Wohnen der Zukunft dar. Auf kleinstem Raum werden alle wichtigen Funktionen durch ein cleveres Design abgedeckt. Dabei ist es möglich, etwa in einem alten Schiffscontainer sich ein eigenes Tiny Haus zu bauen. In das Tiny Haus kann man dann im Garten oder auch auf einem vollwertigen Baugrund als Gartenhaus oder als Hauptwohnsitz einziehen.
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Was ist ein Tiny Haus oder ursprünglich: Tiny House?
Als winziges Eigenheim ist das Tiny Haus auch in Deutschland angekommen, manche nutzen es zusätzlich, andere aber und das ist der Trend, gestalten es als Hauptwohnsitz. Der Hintergrund für diesen Trend sind nicht nur die geringeren Kosten für den Eigentümer, sondern auch ökologische Gründe.
Es wird in der Regel auf Rädern gebaut und kann bei Bedarf ohne großen Aufwand umgestellt werden. Tiny Häuser optimieren Wohnräume auf kleinster Fläche. Dabei handelt es sich um eigenständige Wohneinheiten, die in der Regel zwischen 25 und 45 m² an Wohnfläche bieten. Innerhalb des Wohnraums werden alle notwendigen Wohnbereiche umgesetzt:
- Schlafbereich
- Küche
- Badezimmer
- Aufenthaltsort/Nutzfläche
Hinzu kommt, dass man bei richtiger Planung auch einen Außenbereich schaffen kann, wie etwa eine Dachterrasse.
Tiny Haus als Hauptwohnsitz – auch in Deutschland ein Trend?
Ob man ein Tiny Haus als Hauptwohnsitz nutzen kann, hängt in Deutschland von jeder Menge Vorschriften ab. Mit nicht mehr als 45 m² an Wohnfläche ist das kleine Wohnhaus für bis zu drei Personen geeignet und somit auch familientauglich. In Deutschland ist es aber nicht ganz einfach, permanent in einem Tiny Haus zu leben. Sobald das Gebäude fest mit dem Boden verbunden ist, greift das sogenannte Baurecht. Sobald das Baurecht greift, fallen sofort unzählige Auflagen an, die für die Bewohnung des Baus zu erfüllen sind.
- Ist das Tiny Haus nicht fest mit dem Boden verbunden, gilt es als Wohnwagen. Dann befindet man sich rechtlich gesehen also im Bereich des Dauercampings.
- Auch beim Dauercamping gibt es viele Vorgaben zu beachten. So ist es schwierig, eine Standplatzgenehmigung in einem Wohngebiet zu erhalten oder gar einen festen Wohnsitz anzumelden.
- Obwohl es mittlerweile rund 500 Firmen in Deutschland gibt, die sich auf den Bau oder Vertrieb des Tiny Haus spezialisiert haben, sind bundesweit nur wenige 100 als offizieller Wohnstandort angemeldet. Diese befinden sich oft in kleinen Wohnsiedlungen, die rechtlich gesehen als Campinganlage geführt sind.
Tiny Haus als Freizeit- oder als Hauptwohnsitz bauen – die Kosten
Wer sich im Garten oder auch auf einem Baugrundstück ein Tiny Haus im Container selber bauen möchte, sei es als Freizeit-Beschäftigung oder als Hauptwohnsitz, kann im Vergleich zum Kauf viel Geld sparen. Denn auch wenn die High-End-Luxushäuser selten mehr als 200.000 Euro kosten, kann man für etwa 20.000 – 60.000 Euro einen Container selbst ausbauen. Im Vergleich dazu liegen zum Haus bauen die Kosten wesentlich höher – auch für kleine Bungalows.
Die Grundkosten setzen sich aus folgenden Posten zusammen:
- Container – ab 3500 Euro
- Isolierung und Innenausbau – ca. 5000
- Badezimmer und Wasserinstallation – ca. 5000
- Küche – ca. 1500 Euro
- Fassade und Fenster – ca. 5000 Euro
Wer auf recycelte Materialien setzt und geschickt einkauft, kann einen einfachen Umbau auch für weniger als 20.000 Euro realisieren. Für die Kostenkalkulation sollten auch Handwerkerstunden für die Elektrik und die Sanitäranlagen eingerechnet werden – diese Aufgaben sollten, wie sonst ja auch, Spezialisten ausführen.
Quellenangaben:
- Ökologischer Fußabdruck in der Bauwirtschaft
- Tiny Haus Trend
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