Jeder kennt sie, man sieht sie jeden Tag und meistens öffnet und schließt man unterschiedliche Türen und Tore ständig, ohne dass einem dies noch besonders bewusst ist. Türen und Tore sind so selbstverständlich, weil es sie wahrscheinlich schon seit vielen tausend Jahren gibt und sie überall auf der Welt ihre Spuren hinterlassen haben.
Bewusst wird man Türen und Tore oft nur dann zur Kenntnis nehmen, wenn sie aus irgendwelchen Gründen fehlen oder sie fest verschlossen sind.
Türen und Tore in der Geschichte
Konkret wird man zum Thema Türen und Tore keine Aufzeichnungen über den Entstehungsmoment finden, aber man kann den historischen Rahmen schon durchaus umfassend verfolgen.
Auf ägyptischen Gemälden von Gräbern können schon Einzel- und auch Doppeltüren erkannt werden, die sogar jeweils aus einem einzigen Stück Holz angefertigt wurden. Diese Türen hatten schon in dieser Zeit eine besondere Symbolik.
So sollte mit ihnen im übertragenen Sinne der Zugang zum Jenseits dargestellt werden. Das ist auch der Grund, warum sie optisch häufig mit Darstellungen des Paradieses oder bzw. dem Land der Toten westlich des Nils verziert wurden.
Die alten Römer haben sogar einen eigenen Gott, der für Türe und Tore zuständig ist. Sein Name ist Janus – der Gott der Türen und Tore und der Anfänge.
Und Janus war nicht irgendein Gott, sondern für die alten Römer sehr wichtig, wohl deshalb weil Tür mit dem Anfangen verbunden war. So ist denn auch der erste Monat eines jeden Jahres der Januar – benannt nach dem Gott Janus.
Auch in der Schweiz konnte ein historischer Fund gemacht werden. Dort fanden Archäologen eine ca. 5000 Jahre alte Tür aus Holz mit der Türangel.
Wie unterscheiden sich Türen und Tore?
Türen und Tore sind nicht dasselbe. Wenn von einer Tür die Rede ist, meint man damit meist eine drehbare Einrichtung zum Öffnen und Schließen einer bestimmten Stelle in einer Wand, in einer Mauer, in einem Durchgang oder auch in einem Einstieg.
Tore sind in der Regel größer als Türen, das ist der eine Unterschied. Ein Tor ist zunächst mal eine Tür – in größerer Ausführung. Doch wenn Sie zum Beispiel an ein Gartentor denken, dann wird ein weiterer Unterschied zwischen Türen und Toren deutlich.
Tore grenzen Räume im Freien voneinander ab. Städte in der Antike bis in die Neuzeit hinein, waren in der Regel durch eine Stadtmauer geschützt. Die Stadtmauer konnte nur dort – erlaubter weise – passiert werden, wo es ein Tor gab.
Im Vergleich zu Toren führen die meisten Türen in das Innere eines Gebäudes oder eines Gebäudeteils. Daher unterscheidet man auch zwischen Außen- und Innentüren.
Die Funktion der Türen
Mit einer Tür kann man Innen- und Außenbereiche voneinander abgrenzen, ohne dabei den Wechsel/das Durchgehen gänzlich zu verhindern. Ein meist schon eingebautes Schloss dient dazu, dass Sie die Tür bei Bedarf verschlossen können. So können Sie Bereiche schützen, die nicht jedermann betreten kann.
Für den Bau von den heutigen Türen sind neben der Optik auch Faktoren wie Wärme-, Zugluft- und Schallschutz ausschlaggebend. Zusätzlich kann eine Tür mitunter weitere bauliche Bestimmungen oder Anforderungen wie beispielsweise Strahlenschutz (bei Röntgengeräten in Räumen), Rauchschutz oder auch Brandschutz erfüllen.
Die mechanische Sicherheit bestimmt ebenfalls die Ausführung und Konstruktion von Türen. Man kann zusätzliche Funktionen auch durch Einlagen in das Türblatt oder zusätzliche Abdichtungen zwischen den Türblättern und den Türrahmen gewährleisten. Auch eine bestimmte Abfolge von mehreren Türen kann unter Umständen erforderlich sein.
Ein Fenster wiederum ist schon mit einer Tür verwandt, aber das Fenster ist generell nicht begehbar. Es sei denn, es kommt zu einer Mischform, der Fenstertür. Besondere Ausführungen von Türen mit kulturgeschichtlicher Bedeutung sind zum Beispiel bestimmte Bronze- oder Kassettentüren. Übrigens sollen auf der Welt die höchsten Türen die des Vehicle Assembly Building der NASA mit fast 140 Metern sein.
Wo Türen eingesetzt werden
Selbstverständlich werden Türen nicht nur in privaten Bereichen benötigt. Vielmehr kommen sie in vielen verschiedenen Situationen und in verschiedenen Ausführungen vor. Sehr viel werden Türen im industriellen und Business-Bereich benötigt. Im öffentlichen Bereich sind es gerade die Automatiktüren, die verwendet werden. Diese besitzen einen elektrischen Antrieb und können sich von selber öffnen und schließen.
Zu den Automatiktüren zählen Schiebetüren für Eingangsbereiche oder auch Drehflügeltüren, die gut für schmale Eingänge geeignet sind. Automatische Türen von ASSA ABLOY etwa, bieten zum Beispiel eine große Palette für diverse Geschäfts-, Büro- und Ladenbereiche an.
Gerade in öffentlichen Bereichen sind die Anforderungen an diese Automatiktüren oft speziell. Sie müssen zu dem Gebäude, zu dem Bereich passen, bestimmte Sicherheitsvorschriften erfüllen und natürlich einfach auch sinnvoll und praktisch in dem vorgesehen Bereich sein.
Nicht jede Tür ist für jeden Bereich geeignet. Zum Beispiel kommt für Eingangsbereiche, die nur geringen Platz bieten, aber trotzdem eine größtmögliche Öffnungsbreite haben sollen, am besten eine automatischen Drehflügeltür mit Drehtürantrieb in Frage.
Wie Türen unterschieden werden
Türen kann man nach ihrer Bewegungsart unterteilen. Neben den schon separat erwähnten Automatiktüren, sind die Anschlagtüren oder Schwenktüren mit die häufigste Bauart. Dann gibt es Schiebetüren oder Schwenkschiebetüren. Die Karussell/Drehtür findet man häufig in Einkaufszentren. Als Abschluss von Windfängen dienen häufig die sogenannten Pendel- oder Schwingtüren.
Meist gibt es sie zweiflügelig und beide Flügel schwingen nach dem Öffnen automatisch durch spezielle Federn in den Bändern in die geschlossene Stellung wieder zurück. Auch ist eine Stall- oder Klöntür etwas Besonderes. Hier handelt es sich dabei um eine doppelschlägige Tür, bei der man unabhängig voneinander das Ober- und Unterteil öffnen kann. Natürlich kann man Türen auch noch zusätzlich nach dem Material und nach Art der Zarge unterscheiden.
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