Vinylboden findet man heute in einer großen Produktpalette. Von Vinyl-Dielen in klassischer Eichenoptik über praktische Vinyl Klick Böden, selbst liegende Vinylböden und hochbeständige Designböden für den Objektbereich. Facettenreichtum in Design, Verlegung als auch Funktion machen diesen Bodenbelag so beliebt. Die Auswahl des passenden Designbelags fällt daher nicht immer ganz leicht. Eine Übersicht über die Vorteile von Vinylboden kann daher helfen, um sich für den richtigen Fußboden zu entscheiden!
Inhaltsverzeichnis
- Vinylboden – was ist das eigentlich?
- Vinylboden-Vorteil Nummer eins: die Optik
- Verlegemethoden: Vinyl Klick Böden und Klebevinyl Böden
- Auch für das DIY-Projekt geeignet
- Sehr beständig – Vinylboden in stark beanspruchten Bereichen verlegen
- Warm, ruhig und komfortabel
- Vinylboden in Feuchträumen
- Vinylboden-Arten für jeden Bereich
Voraussichtliche Lesedauer: 9 Minuten
Vinylboden – was ist das eigentlich?
Der Vinylboden mausert sich mehr und mehr zum beliebtesten Bodenbelag in Deutschen Haushalten. Aber auch in gewerblichen und sogar öffentlichen Gebäuden kommt der Vinyl-Fußboden mittlerweile gerne zum Einsatz. Dabei sind die Gründe für die Popularität vielfältig. Bodenbeläge aus Vinyl erfreuten sich insbesondere in den 60er und 70er Jahren großer Beliebtheit. Seither hat sich einiges getan: sowohl Design, Strapazierfähigkeit und Handhabung haben sich deutlich verbessert. Um der Designstärke und Wertigkeit der Vinyl-Dielen und Vinyl-Fliesen Rechnung zu tragen, werden diese heute als „Vinylboden“ oder auch „Designboden“ bezeichnet. Die Meterware hingegen, bei der sich ebenfalls einiges getan hat, wird hingegen als „PVC-Boden“ bezeichnet.
Bei Vinyl und PVC handelt es sich jedoch um das gleiche Material. Ein Vorteil von Vinylbodenbelägen liegt in der Elastizität. Die aus sogenanntem Weich-PVC hergestellten Vinylböden bestechen daher durch mehr Komfort und Beständigkeit als Laminat und Co. Übrigens: um dem Vinylboden seine typisch praktischen Eigenschaften zu verleihen, müssen Weichmacher eingesetzt werden. Heute legen namhafte Hersteller bei der Herstellung von Vinylböden jedoch vermehrt Wert auf Wohngesundheit. Strenge europäische Richtlinien verhindern daher, dass für die Böden schädliche Weichmacher eingesetzt werden.
Vinylboden-Vorteil Nummer eins: die Optik
Bei der Auswahl eines neuen Bodenbelags gehen die meisten Menschen zunächst einmal nach der Optik. Diese ist natürlich besonders wichtig, will man sich in seinen heimischen vier Wänden wohlfühlen. Ein wichtiger Vinylboden-Vorteil liegt in der reichhaltigen Auswahl an Designs. Erhältlich als Vinyl-Planken und -Fliesen präsentiert sich der Boden in allen Facetten und Farben. Als besonders beliebt erweist sich das Eichen-Vinyl, das in vielen Wohnräumen zu finden ist.
Und auch im Format ist man flexibel: sowohl großformatige Landhausdielen als auch kleinere Planken zur Verlegung im Fischgrät-Verband sorgen für Individualität. Um die Authentizität von einem Vinylboden in Holzoptik zu erhöhen, schrägen die Hersteller die Vinyl-Dielen leicht ab. Dank des sogenannten Fasens der einzelnen Dielen wirkt das Bodenbild sehr realistisch. Zusätzlich wird bei der Synchronprägung mit Matt- und Glanz-Effekten gespielt, um dem Vinylboden ein realistisches Aussehen zu verleihen. Strukturen und Maserungen werden dabei möglichst naturgetreu nachempfunden. Auch bei den Vinyl-Fliesen wird auf Naturrealismus gesetzt. Neben dem beliebten Vinylboden in Betonoptik sind stilvolle Dekore zum Beispiel Schiefer, Travertin und Marmor. Etwas ausgefallener kommen farbenfrohe Retro-Dekore, Textiloptiken oder Patchwork-Designs daher.
Verlegemethoden: Vinyl Klick Böden und Klebevinyl Böden
Ein Vorteil von Vinylboden ist die Vielseitigkeit. Zwar können auch Parkett und Co in der Regel geklickt oder geklebt werden, bei den Vinylböden ergeben sich aus den verschiedenen Verlegemethoden zum Teil jedoch echte Vorteile. So ist ein Klebevinyl, das klassischerweise vollflächig verklebt wird, besonders dünn und daher sehr renovierungsfreundlich. Beim Verlegen müssen Türen nämlich meist nicht abgeschliffen werden. Vinyl Klick Böden, die im Heimbereich wohl beliebtesten Vinylböden, verfügen über ein Klick- oder Lock-System und lassen sich daher einfach selbst verlegen. Die Hersteller entwickeln ihre firmeneigenen Systeme dabei stetig weiter. So bieten Vinyl Klick Böden oft eine hohe Widerstandskraft und einfaches Handling. Heute gibt es sogar Vinyl Klick Böden mit einer hohen Nutzschicht von 0,55 oder sogar 0,70 mm Nutzschicht, die sich sogar für den Einsatz in stark begangenen gewerblichen Räumen eignen.
Auch für das DIY-Projekt geeignet
Neben dem Vinylboden zum Kleben und Klicken gibt es auch selbstliegenden und selbstklebenden Vinylboden. Das sogenannte Loose-Lay Vinyl verfügt über eine spezielle Rückenbeschichtung, sodass die Planken oder Fliesen wie von selbst am Boden haften. Bei dem selbstklebenden Vinylboden muss lediglich eine Schutzfolie abgezogen werden, um den Boden anzubringen. Das Loose-Lay Vinyl wird auch gerne für kleinere Aktionsflächen verwendet, da es einfach wieder aufgenommen werden kann. Der selbstklebende Vinylboden wird eigentlich nur für den heimischen Gebrauch empfohlen. Der selbstliegende Vinylboden hingegen kann ruhig auch in stärker beanspruchten Bereichen eingesetzt werden. Gerade bei Loose-Lay, selbstliegendem und Klebe-Vinyl muss der Untergrund gründlich vorbereitet werden, damit der Vinyl-Fußboden optimal am Untergrund haftet.
Sehr beständig – Vinylboden in stark beanspruchten Bereichen verlegen
Ein hochwertiger Vinylboden ist in der Regel sehr beständig, insbesondere was Kratzer und Stöße betrifft. Langlebige Vinylbodenbeläge können daher nicht nur in Flur, Küche und Wohnzimmer verlegt werden, sondern auch in Kaufhäusern, Restaurants oder Büros. Um den passenden Vinylboden zu finden, lohnt sich ein Blick auf das technische Datenblatt. Die hier angegebenen Nutzungsklassen geben Aufschluss darüber, für welchen Bereich sich der Boden eignet. Je höher die Klasse, desto höhere Beanspruchung hält der Vinylboden aus. Für den Wohnbereich eignet sich ein Vinylboden der Klassen 21 bis 23, für den Gewerbe- und Objektbereich sollte es schon ein Bodenbelag der Klassen 31 bis 34 sein. Uns sogar die Industrie kann man mit einem Vinylboden der Nutzungsklassen 41 bis 43 ausstatten. Grundsätzlich gilt: je höher die Nutzschicht, desto strapazierfähiger der Vinyl-Fußboden.
Warm, ruhig und komfortabel
Ein weiterer Vinylboden-Vorteil betrifft das Raumambiente. Während Fliesen unangenehm kalt sind und Parkett oder Laminat viel Lärm beim Gehen verursachen, sorgt der Vinylboden für eine angenehme Raumakustik und viel Komfort. Da es sich um einen elastischen Bodenbelag handelt, gibt der Vinyl-Designbelag beim Gehen leicht nach und sorgt so für ein behagliches Gehgefühl. Zudem ist der Vinyl-Fußboden fußwarm. Das bedeutet, dass weniger körpereigene Wärme an den Boden abgegeben wird und die Füße länger warm bleiben. In Kombination mit dem Vorteil, dass Vinylbodenbeläge oft auf Fußbodenheizungen verlegt werden können, ein echter Pluspunkt für alle Barfußläufer und Barfußläuferinnen. Außerdem werden Laufgeräusche minimiert. Bei der Verlegung von Klick-Vinyl sollte jedoch an eine Trittschalldämmung gedacht werden, damit der Trittschall nicht bei den Nachbarn in der unteren Wohnung ankommt. Heute gibt es aber auch Vinyl Klick Böden mit integrierter Trittschalldämmung.
Vinylboden in Feuchträumen
Grundsätzlich ist Vinyl wasserfest. Die Verlegung in Feuchträumen wie dem Badezimmer sollte also eigentlich kein Problem sein. Doch Vorsicht: nicht jeder Vinylboden macht im Bad eine gute Figur. Wichtig ist vor allem, dass kein Wasser unter den Boden gelangt. Fälschlicherweise werden Fugen deshalb oft mit Silikon gefüllt. Das verhindert jedoch die natürliche Ausdehnung des Vinylbodens bei Temperaturschwankungen. Aus diesem Grund sollte man hier eher mit einer Füllschnur arbeiten. Viele Hersteller verweisen in den technischen Datenblättern und Broschüren explizit auf eine etwaige Feuchtraumeignung. Dabei eignen sich die einzelnen Vinylboden-Arten mal mehr und mal weniger gut für das Badezimmer. HDF-Vinyl sollte aufgrund der verbauten Holzfaser-Trägerplatte nicht im Bad verlegt werden, das dimensionsstabile Rigid-Klick-Vinyl ist jedoch in der Regel eine gute Wahl.
Vinylboden-Arten für jeden Bereich
Neben den einzelnen Verlegemethoden kann man zwischen weiteren Typen unterscheiden. Denn um Nachteile von Vinylboden wie die Temperaturanfälligkeit auszugleichen, entwickeln die Hersteller neue Produkttypen. Das HDF-Vinyl zum Beispiel verfügt über eine Holzfaser-Trägerplatte, die die Stabilität erhöht. Dieser Vinylboden kann manchmal sogar auf Fliesen verlegt werden. Beständiger gegen Temperaturschwankungen ist das sogenannte Rigid-Vinyl. Auch hier ist eine Verlegung auf Fliesen je nach Fugenbreite und -tiefe oft möglich. Mit einer natürlichen Komponente wartet der Kork-Vinylboden auf. Hierbei handelt es sich um ein Klick-Vinyl mit Kork-Dämmung, das optimale akustische Eigenschaften mitbringt. So bringt jeder Vinylboden Vorteile mit sich, die den modernen Bodenbelag zu einem echten Alleskönner in den verschiedensten Bereichen machen.
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