Mörtel kennt jeder, doch was Mörtel genau ist und welche Arten von Mörtel es alles gibt, wissen nur wenige. Also was ist Mörtel eigentlich?
Zunächst mal ist Mörtel nicht gleich Mörtel. Was meint, dass nicht jeder Mörtel gleichermaßen für alle Zwecke einsetzbar ist. Tragendes Mauerwerk braucht z.B. einen anderen Mörtel als ein vernünftiger Innenputz.
Was ist Mörtel und wozu ist Mörtel nützlich?
Mörtel, aus dem lateinischen mortarium (Mörser, Mörtelgefäß) stammend, ist ein Gemisch aus verschiedenen Füll- und Verbindungsstoffen, die entweder chemisch oder durch Trocknung aushärten. Mörtel wird zum Verfugen und auch zum Verputzen von Mauerwerk eingesetzt.
Historischer Mörtel – woher der Mörtel stammt
Mörtel ist keine Erfindung der Moderne. Ganz im Gegenteil. So wäre z.B. das Antike Rom ohne Mörtel nicht vorstellbar. Die Kuppel des Pantheons besteht aus Mörtel. Auch die Wasserleitung die nach Rom führten, die Aquädukte, waren schon mit einem wasserundurchlässigen Mörtel abgedichtet.
Der Mörtel der Römer glich dabei aber mehr unserem heutigen Beton. Sie nannten ihn Opus caementitium. Eine Art gegossener Stein, der sich aus Puzzolan, Ziegelbruch, Sand und gebranntem Kalk zusammensetzte.
Die Verwendung von Puzzolan bzw. Vulkangestein als Beimengung war wohl eine Erfindung der Phönizier. Diese Beimengung machte den Mörtel wasserdicht.
Welche Arten von Mörtel gibt es?
Auch heute ist Mörtel für uns allgegenwärtig. Wir verfügen heute über eine Vielzahl an unterschiedlichen Mörtel Arten für die unterschiedlichsten Zwecke.
Wer dies nicht beachtet, kann schnell im Bau Fehler mit teuren Folgekosten machen.
Im Folgenden finden Sie einen Überblick über verschiedene Arten von Mörtel und wie Sie den Mörtel auch selbst mischen können:
1. Kalkmörtel – Mörtelgruppe I
- 3 Teile Sand
- 1 Teil Kalkhydrat
- Wasser
Was für ein Mörtel ist Kalkmörtel? Ein gut zu verarbeitender Mörtel, der aber lange nicht so fest ist wie ein Zementmörtel.
Er kann gut da eingesetzt werden, wo kein hoher Druck erwartet wird. Also nicht bei tragendem Mauerwerk.
Kalkmörtel ist gut für einen Innenputz geeignet, da er die feuchtigkeitsregulierend ist und zum Verfugen von Mauerwerk geeignet ist. Auch Natursteinmauern lassen sich mit diesem Mörtel gut verfugen.
Da dieser Mörtel nur an der Luft aushärtet, wird er Kalk-Luftmörtel oder auch Luftmörtel genannt.
Kalkmörtel braucht zum Aushärten CO2 aus der Luft. Dieser Vorgang kann sehr lange dauern und sich über Jahre hinziehen.
Tipp: Sie sollten den Kalkmörtel nicht bei Temperaturen von unter 5 oder über 20 Grad verarbeiten.
2. Kalkzementmörtel Mörtelgruppe II
Was für ein Mörtel ist Kalkzementmörtel?
- 2 Teile Kalkhydrat
- 1 Teil Zement
- 8 Teile Sand
- Wasser
Dieser Mörtel verbindet die positiven Eigenschaften des Kalkmörtels mit einer größeren Festigkeit durch den Zement.
Er eignet sich gut zum Verfugen wie auch zum Mauern und Verputzen in Feuchtbereichen und im Außenbereich.
3. Kalkzementmörtel Mörtelgruppe IIa
- 1 Teile Kalkhydrat
- 1 Teil Zement
- 6 Teile Sand
- Wasser
Dieser Mörtel ist noch fester als der Kalkzementmörtel der Mörtelgruppe II, da er mehr Zement enthält. Dadurch lässt sich dieser Mörtel für sehr viele Bereiche einsetzen – man könnte ihn als Univeral-Mörtel bezeichnen.
4. Zementmörtel Mörtelgruppe III
- 4 Teile Sand
- 1 Teil Zement
- Wasser
Dieser schwer zu verarbeitende Mörtel ist sehr widerstandsfähig und wasserfest. Er wird für Gewölbe, Pfeiler und ähnliches eingesetzt. Zum Verfugen ist er ungeeignet.
Bildquellen:
Eine alte Mauer © Rainer Sturm / pixelio.de
Mörtel zum Verputzen © Sebastian Göbel / pixelio.de
Mörtel für eine neue Mauer © Michael Baudy / pixelio.de