Beim Hausbau Eigenleistung zu erbringen, also eine sogenannte „Muskelhypothek“ aufzunehmen, kann durchaus einen großen Teil an Kosten sparen. Doch nicht alles lässt sich in Eigenregie bewerkstelligen. Bestimmte Arbeiten können zudem nur von Fachmännern durchgeführt werden. Was sollten zukünftige Bauherren also beachten, wenn es um Eigenleistungen beim Hausbau geht?
Mögliche Einsparpotentiale
Die Eigenleistungen kosten zwar kein Geld, durchaus jedoch Zeit und Nerven. Darüber hinaus ist selbstverständlich eine gewisse handwerkliche Erfahrung Grundvoraussetzung für das Übernehmen von Arbeiten beim Hausbau. Die Komponenten Zeit, Können und Nerven sollten keineswegs unterschätzt werden.
Durchschnittswerte ergeben Einsparungen von etwa 25.000 Euro, sofern man bei einem Reihenhaus mit drei Etagen und Keller bei einer Größe von 140 Quadratmetern und Gesamtbaukosten von ca. 275.000 Euro selber Hand anlegt.
Dabei fallen im Schnitt jedoch auch etwa 850 Arbeitsstunden an, die erst einmal bewerkstelligt werden wollen – und rechnet man diese gegen, wird die Frage, ob sich das ganze Unterfangen für einen persönlich lohnt, zu einer eher individuellen Entscheidung. Und die will gut überlegt sein.
Unter der URL https://www.zbo.de/eigenleistungen.html finden Sie für den Fall, dass Sie eine Muskelhypothek erwägen, eine ganze Menge an nützlichen Informationen zum Thema Hausbau mit Eigenleistungen. Hier können Sie sich auf Fälle mal einen ersten Überblick verschaffen und so besser entscheiden, ob sich ein entsprechendes Vorhaben tatsächlich für Sie lohnt.
Zu erwägen sind bei solch einem Vorhaben vor allem folgende drei Perspektiven: Zeit ist kostbar!, Was hab ich drauf?, Helfer absichern!
Zeit ist kostbar – den Zeitaspekt berücksichtigen
Bevor Sie sich dazu entschließen, Eigenleistungen beim Hausbau zu erbringen, sollten Sie sich daher die Frage stellen, was Sie überhaupt zu leisten imstande sind. Die meisten Bauherren werden sich wohl in einem festen Arbeitsverhältnis befinden, sodass sich die Zeit die man mit Eigenleistungen verbringen kann, auf den Feierabend oder das Wochenende beschränkt.
Da Sie als Bauherr ohnehin schon stark beansprucht sind, um die Abläufe auf der Baustelle zu koordinieren, sollten Sie auch bedenken, dass die Familie und / oder die Ehe unter Umständen unter den Eigenleistungen leiden bzw. zurückstecken muss.
Diese Gefahr sollten Sie nicht auf die leichte Schulter nehmen, so manch eine Ehe ist schon zu Bruch gegangen – wenn das Haus nach Monaten oder Jahren „Baustellen-Ehe“ endlich eingeweiht werden konnte. Erwägen Sie also sehr sorgfältig, wie viel Zeit Sie zusätzlich auf der Baustelle verbringen können und wollen und was Ihre Familie davon hält.
Was hab ich drauf? – welche Arbeiten kann ich selbst ausführen?
Ein weiteres Problem ist der enge Zeitplan des Bauunternehmens. Der Bauherr kann keineswegs einfach werkeln wie er möchte, sondern muss sich selbstverständlich den Fristen und Zeitvorgaben des Bauvorhabens anpassen. Die Eigenleistungen müssen also so koordiniert werden, dass die anderen Arbeitsschritte nicht behindert werden, um einen reibungslosen Ablauf des Baus zu garantieren.
Sollte es durch in Eigenleistung erbrachte Arbeiten zu Verzögerungen im Ablauf kommen, so haftet der Bauherr für den entstandenen Schaden. Wenn nicht mehr nachzuvollziehen ist, wer für die Schäden verantwortlich ist, kann er sogar jegliche Gewährleistungsansprüche verlieren. Welche Arbeiten genau übernommen werden können, hängt wie bereits erwähnt von den persönlichen Erfahrungen ab.
Nicht jeder ist beispielsweise dazu in der Lage zu Maurern. Im Bereich Innenausbau können wohl die meisten Arbeiten bewerkstelligt werden. Bestimmte Arbeiten wie etwa die Elektro- oder Sanitärarbeiten dürfen zudem nur von Fachmännern durchgeführt werden. Sicher gehen kann man bei Eigenleistungen nur dann, wenn diese erbracht werden, sobald das Haus schon fertiggestellt ist. Das sind beispielsweise Arbeiten wie das Verputzen / Streichen von Wänden oder auch das Verlegen von Böden.
Helfer absichern – Unfällen vorbeugen
Neben dem handwerklichen Geschick spielen auch sicherheitsrelevante Aspekte eine gewichtige Rolle bei den Eigenleistungen. Jedes Jahr verunglücken Hunderte Menschen auf privaten Baustellen. Wer also selbst beim Hausbau mit anpackt und wohl möglich auch Freunde und Bekannte mit einspannt, gilt dem Gesetz nach als Unternehmer. Aus diesem Grund hat er auch für einen entsprechenden Arbeitsschutz der Helfer zu sorgen.
Mehr noch: Alle privaten Helfer müssen dementsprechend bei der Bau-Berufsgenossenschaft (BG Bau) angemeldet werden. Es ist also ratsam, sich gerade über versicherungstechnische Aspekte genauestens zu informieren, bevor Sie beginnen, Ihre wertvolle Zeit in Eigenleistungen für das Haus zu investieren.
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